Über eine 249 Meter lange Schrägseilbrücke sollen Fußgänger und Radfahrer die Weser überqueren. Die Brücke führt vom Stadtwerder zum Altenwall. Für die Strecke von der Neustadt zum Stadtwerder ist eine Bogenbrücke geplant. Quelle: Verkehrsbehörde Über eine 249 Meter lange Schrägseilbrücke sollen Fußgänger und Radfahrer die Weser überqueren. Die Brücke führt vom Stadtwerder zum Altenwall. Für die Strecke von der Neustadt zum Stadtwerder ist eine Bogenbrücke geplant. Quelle: Verkehrsbehörde
Weserquerungen

Fahrradbrücke Mitte kommt zuerst

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Der WESER REPORT erklärt, wie weit die Brückenpläne der Koalition schon gediehen sind.

Ihr entkommt niemand. Die Zählstation nahe der Wilhelm-Kaisen-Brücke erfasst jeden Radler, der hier von der Neustadt in die City fährt. Mehr als 2,5 Millionen passierten in diesem Jahr schon die blaue Säule. Nicht mitgerechnet die Radfahrer, die auf der anderen Straßenseite von der City aus in die Neustadt streben. Nicht mitgerechnet die Fußgänger und Autos, die auch Tag für Tag diese Brücke nutzen.

Brücke entlasten

Es dürften noch mehr werden, wenn die Gartenstadt Werdersee steht. Rund 2.000 Menschen sollen dann dort wohnen. Auch sie werden über diese Brücke gehen oder fahren. „Durch eine Fahrradbrücke würden wir die Wilhelm-Kaisen-Brücke entlasten“, sagt Jens Tittmann, Sprecher der Mobilitätsbehörde. Auch Fußgänger könnten auf die Fahrradbrücke ausweichen.

Drei Weserbrücken für Radler und Fußgänger sieht der Koalitionsvertrag vor, den SPD, Grüne und Linke geschlossen haben: im Osten, im Westen und in der Mitte. Am weitesten sind die Planungen für Querung Mitte gediehen. Genau genommen soll sie aus zwei Teilen bestehen: Eine 124 Meter lange Bogenbrücke führt von der Neustadt auf den Stadtwerder und eine 249 Meter lange Schrägseilbrücke vom Stadtwerder zum Altenwall.

Von dieser Querung könnte auch das Viertel profitieren, weil es für Leute von der anderen Weserseite einfacher und schneller zu erreichen wäre, hofft Norbert Caesar, Händler und Vorsitzender der Interessengemeinschaft „Das Viertel“.

Weitere Querungen im Osten und Westen geplant

Die Ost-Querung soll Hemelingen mit Habenhausen oder Arsten verbinden. Sie böte vor allem vielen Mitarbeitern des Mercedes-Werkes die Chance, mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Die West-Querung soll zwischen Woltmershausen und Walle verlaufen. Wo genau, steht noch nicht fest.

Alle drei Querungen zusammen dürften geschätzt rund 30 bis 40 Millionen Euro kosten. Genaue Zahlen liegen bisher nur für die Mitte-Querung vor. Ihr Bau verschlingt insgesamt 10,3 Millionen Euro. Allein für die Mitte-Planung veranschlagt Bremen 150.000 Euro. Für die Planungen aller drei Querungen wurden insgesamt 400.000 Euro bewilligt.

Bund soll Kosten teilweise übernehmen

Allerdings geht die Stadt davon aus, dass der Bund 80 Prozent der Planungskosten und bis zu 90 Prozent der Baukosten übernimmt, vorausgesetzt, Bremen bewirbt sich um eine Förderung.

Die Mitte-Querung soll noch in dieser Legislaturperiode, also bis 2023, gebaut werden, der Bau einer zweiten Brücke bis dahin starten und der Plan für die dritte Brücke abgeschlossen sein.


Zum Thema:

Pro & Contra: Neue Fuß- und Radbrücken für Bremen?

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Eine Antwort

  1. Köhler-Naumann Wolfgang sagt:

    Dem Himmel sei Dank! Endlich eine klare Aktion der Regierung für die innerstädtische Nahmobilität zu Fuß und zu Rad und zusätzlich etwas, das zu dem guten Ruf Bremens als zukunftsgewandter und offener Stadt beiträgt.

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