Kevin Vogt ist ein wichtiger Mosaikstein in Werders Aufstellung und großer Faktor für die Stabilität der Hintermannschaft. Foto: Nordphoto
Vogt gg Hoffenheim

Der Dirigent ist bereit

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Kevin Vogt hat seine Gehirnerschütterung körperlich gut weggesteckt und kann gegen Hoffenheim spielen.

Jetzt steht dem Einsatz kaum noch etwas im Wege: Kevin Vogt hat das Abschlusstraining des SV Werder Bremen vor dem Bundesliga-Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim (Sonntag, 15.30 Uhr) offenbar ohne Probleme absolviert.
„Das sieht alles gut aus“, freute sich Trainer Florian Kohfeldt nach der Einheit. Eine Einsatzgarantie konnte der Trainer des SV Werder Bremen aber noch nicht aussprechen: „Wir müssen noch abwarten, wie die Situation am Sonntag ist. Es bleibt dabei: Wenn auch nur das kleinste Symptom auftritt, wird er nicht spielen.“

Einsatz wäre dennoch überraschend

Kevin Vogt hatte im Auswärtsspiel gegen Fortuna Düsseldorf vor einer Woche bei einem heftigen Zusammenprall mit Torwart Jiri Pavlenka eine Gehirnerschütterung erlitten. Unter der Woche hatte der Innenverteidiger dann mehrere medizinische Tests bestanden, seit Freitag habe er dann noch eine Steigerung von „zwei Belastungsstufen“ genommen, erklärte Kohfeldt. Vogts Einsatz im Werder-Spiel gegen Ex-Club Hoffenheim wird also immer wahrscheinlicher.
Ein Einsatz des 28-Jährigen wäre für die Bremer Defensive sehr wichtig, käme alles in allem aber auch überraschend. Denn bei Gehirnerschütterungen gelten im Fußball-Business strenge Regeln. Es gibt vorgeschriebene medizinische Checks, die über mehrere Tage durchgeführt werden.

Große Sache gegen den Ex-Club

„Und wir haben dazu noch eigene Tests gemacht – zum Beispiel ein Eye-Tracking. Alles war positiv“, erklärt Kohfeldt, der Vogt am Samstag zum Abschlusstraining von Werder Bremen zurück auf dem Platz erwartet. Nur bei einer Trainingsteilnahme wird es am Sonntag auch einen Einsatz geben, stellt der Coach klar: „Das gehört zum Programm dazu.“
Sollte Vogt tatsächlich spielen können, wäre das für ihn eine große Sache. Denn gegen Hoffenheim – jenen Club, der ihn vor erst zwei Wochen und bis Saisonende nach Bremen verliehen hat – will der Abwehrstratege unbedingt auflaufen. Das hatte bereits bei seiner Vorstellung in Bremen klargemacht. Einer Vertragsklausel, wonach er gegen Hoffenheim nicht hätte auflaufen dürfen, hätte er niemals zugestimmt, sagte Vogt. Nun lässt er sich auch von einer Gehirnerschütterung nicht stoppen.

Totalumbau abgewendet

Zur großen Bremer Erleichterung. Mit Vogt in der Dreierkette waren die Bremer zum Rückrundenstart in Düsseldorf erstmals in dieser Saison ohne Gegentor geblieben. Weil Kapitän Niklas Moisander gegen Hoffenheim gelb-rot-gesperrt fehlt, hätte ein Vogt-Ausfall einen Totalumbau der Abwehr bedeutet.

Mit Vogt im Abwehrzentrum kann Kohfeldt aber Moisander durch Milos Veljkovic ersetzen, an der Dreierkette festhalten und gegen Hoffenheim auf eine ähnliche Defensivleistung hoffen wie in Düsseldorf. „Wir müssen wieder alles reinwerfen in dieses Spiel. Alles ist dabei erlaubt. Wir brauchen nicht das supertolle Kettenverhalten, es ist auch okay, mit drei Mann den Ball von der Linie zu grätschen“, meint Kohfeldt.

„Faktor für unsere Stabilität“

Und er braucht jemanden, der das alles auf dem Platz dirigiert. Wen? Kevin Vogt natürlich. Dafür hat Werder ihn ausgeliehen. Kohfeldt: „Er ist ein Faktor für unsere Stabilität. Wenn wir über Leidenschaft und Aggressivität reden, braucht es jemanden, der das organisiert. Kevin hat einen guten Überblick und trotzdem im richtigen Moment die Aggressivität und den Zug, auf Ballgewinn zu gehen. Da ist er, das kann man jetzt schon sagen, für uns als Mannschaft ein Gewinn.“
Was in Düsseldorf auch für Ömer Toprak galt. Während sich die Aufmerksamkeit auf Moisanders Sperre und Vogts Schädelbrummen fokussierte, ging es ein wenig unter, dass der Start in die Rückrunde für Toprak, den dritten Verteidiger im Bunde, eine enorm wichtige Phase ist. Nach der langen Verletzungspause in der Hinrunde war die Partie gegen Düsseldorf ein gelungener Neustart – einer ohne anschließende Zipperlein vor allem.

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