Die einstige Festung Weserstadion ist für Gästeteams zum Selbstbedienungsladen geworden. Beim 0:3 (0:0) gegen Hoffenheim wehrte sich Werder lange erfolgreich, ohne selber Torgefahr entwickeln zu können. Nach dem 0:1 ging jedoch jegliche Ordnung verloren.
Kohfeldt vertraute auf zehn Positionen der gleichen Startelf wie beim Sieg in Düsseldorf. Der einzige Wechsel war erzwungen: Für den gesperrten Kapitän Moisander rückte Milos Velkovic in die Dreierkette.
Teams neutralisieren sich
Beide Trainer schickten ihre Teams mit identischer Grundformation auf das Feld: Gegen den Ball mit Fünferkette, davor drei Mann kompakt im Mittelfeld und zwei Stürmer als Abfangjäger. Mit dem Ball schoben sich dann die Außenspieler ins Mittelfeld vor.
Da beide Teams ihre Defensivaufgaben konzentriert erledigten, führte das unter dem Strich zu einer gegenseitigen Neutralisation. Nur ganz selten kam ein Ball gefährlich in den Strafraum.
Kaum Torchancen
Die einzige halbwegs gefährliche Situation vor dem Hoffenheimer Tor resultierte aus einem Freistoß von Milot Rashica. Kevin Vogt kam zwar mit dem Kopf an den Ball, konnte diesen aber nicht kontrolliert aufs Tor bringen.
Auf der anderen Seite leitete Davy Klaasen die beste Gelegenheit der Gäste ein. Sein Querpass im Mittelfeld landete genau im Lauf eines Hoffenheimers. Zum Glück für die Bremer traf Andrej Kramaric aus 14 Metern nur das Außennetz.
Pavlenka rettet
Nach dem Seitenwechsel hatte Munas Dabbur im Anschluss an eine Ecke die Führung für die TSG auf dem Kopf, doch Pavlenka und Vogt blocken den Ball vor der Linie.
Ausgerechnet als Werder eine kleine Druckphase entwickelte und durch Maximilian Eggestein und Marco Friedl zu guten Abschlussmöglichkeiten kam, schlug es auf der Gegenseite ein: Im Anschluss an eine Ecke konnten die Bremer den Ball nicht klären. Klaassens Querschläger drückte Kaderabek schließlich über die Line (65.).
Kohfeldt bringt neue Offensivkräfte
Kohfeldt brachte Yuya Osako und Fin Bartels für Nuri Sahin und Josh Sargent. Werder drückte jetzt massiv auf den Ausgleich. Das machte die Grün-Weißen anfällig für Konter.
In der 79. Minute schien ein solcher Vorstoß der Gäste schon gestoppt. Doch wieder bekam Werder den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Baumgartner versuchte es gedankenschnell mit der Hacke und zum Entsetzen der Gastgeber trudelte der Ball über die Line.
Pizarro kommt, Hoffenheim trifft
Es kam noch dicker: Mit der Einwechselung von Claudio Pizarro für Milos Veljkovic wollte Kohfeldt ein letztes Signal setzen. Doch während der Oldie noch auf den Platz lief, hatte die Bremer Hintermannschaft sich noch nicht neu sortiert. Der eingewechselte Adamyan kam zum Schuss, Friedl fälschte ab. Pavlenka war erneut geschlagen.
Werder: Pavlenka – Toprak, Vogt, Veljkovic (83. Pizarro) – Bittencourt, Eggestein, Sahin (65. Osako), Klaassen, Friedl – Rashica, Sargent (65. Bartels)