Johannes Eggestein ist derzeit keine Option in Werders Offensivabteilung.Foto: Nordphoto Johannes Eggestein ist derzeit keine Option in Werders Offensivabteilung. Foto: Nordphoto
Werder Bremen

Besser, aber ohne Intuition

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Johannes Eggestein trifft derzeit zu viele falsche Entscheidungen.

Werder Bremen trifft das Tor nicht mehr – zumindest nicht mehr das gegnerische. Und Chancen sind auch Mangelware. Doch einer, der einstmals für ganz viele Tore stand, ist trotzdem außen vor. Johannes Eggestein war bei der 0:3-Heimpleite gegen 1899 Hoffenheim wieder einmal nur auf der Bank.

Nach dem Spiel erklärte Trainer Florian Kohfeldt, warum er dem 21-Jährigen aktuell nicht vertraut. „Jojo‘ und ich haben die Woche noch einmal geredet. Wir haben beide festgestellt, dass bei ihm alle Basisfaktoren besser geworden sind. Er ist taktisch besser geworden, er ist athletisch besser geworden und schließt im Training gut ab“, berichtete Kohfeldt: „Aber immer, wenn er in die Spiele reinkommt, fehlt dieser Schuss Intuition und Freiheit. Vielleicht denkt er zu viel. Er trifft zu viele kleine falsche Entscheidungen.“

Johannes Eggestein kein Joker mehr?

Damit dürfte Kohfeldt vor allem die Einwechslungen gegen Mainz (0:5) und Köln (0:1) gemeint haben, als der Angreifer quasi wirkungslos geblieben war. Den vor der Saison erhofften Startplatz hatte Johannes Eggestein da schon längst verloren gehabt. Vier Spiele lang war er – abgesehen von der Gelb-Rot-Sperre gegen Augsburg – als Start­elf-Spieler gesetzt gewesen, hatte auch gleich beim Saisonauftakt gegen Düsseldorf (1:3) getroffen. Doch danach durfte er maximal noch als Joker ran – im neuen Jahr dann gar nicht mehr.

Dabei könnte die Offensive von Werder Bremen frischen Wind durchaus gebrauchen. Und in der Jugend war der jüngere der Eggestein-Brüder ein echter Torjäger, der alles in Grund und Boden geschossen hat. In 51 Spielen der U17-Bundesliga traf er 41 Mal, in 30 Partien der U19-Bundesliga 40 Mal. Doch mit dem Wechsel in den Herren-Bereich verschwand plötzlich Eggesteins Torgefahr. In 80 Pflichtspielen (Bundesliga, DFB-Pokal, 3. Liga) gelangen ihm gerade einmal neun Treffer.

Die richtige Position finden

Allerdings hat ihn Kohfeldt inzwischen auch zum offensiven Achter umfunktioniert, lässt ihn nur noch äußerst selten im Sturmzentrum ran. Dabei hatte er einst Eggesteins besonderen Torinstinkt im Strafraum gelobt, später dann aber dessen fehlendes Durchsetzungsvermögen bemängelt, um überhaupt in die Gefahrenzone zu gelangen. Inzwischen scheint es so, als hänge Eggestein in der Luft, als wisse er selbst nicht mehr, wo sein bester Platz auf dem Feld ist.

„,Jojo‘ arbeitet hart, ich kann ihm null vorwerfen“, betonte Kohfeldt und fügte noch an: „Ich habe ihm gesagt: Irgendwann stelle ich dich einfach mal wieder mal auf.“ Die Frage ist nur, wann.

Johannes Eggestein strotzt nicht gerade vor Selbstvertrauen, nachdem er in den ersten beiden Spielen des Jahres nur auf der Bank gesessen hat. Und es ist kein Geheimnis, dass Werder Bremen sich für die Offensive unbedingt noch verstärken will. Die Konkurrenz dürfte also noch größer werden.

(kni/dco)


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