Die Helenenstraße gehört zu Deutschlands ältestem kontrollierten Bereich für Prostitution. Bereits 1878 wies der Bremer Senat sie als Bordellstraße aus. Heute ist ihr Eingangsbereich als urinös stinkende, häufig vermüllte Schmuddelecke und Hotspot der Kriminalität ein ständiges Ärgernis der Anwohner.
Zur Stimmungsaufhellung hat der Kultursenator Geld freigegeben aus dem künstlerischen Gestaltungsprogramm gegen Angsträume und gegen Verwahrlosung – und einen Wettbewerb für Künstler zur Neugestaltung ausgeschrieben.
Vandalismus schließt einige Gestaltungsarten aus
Gesucht werden malerische Vorschläge, die die rechte Giebelwand sowie die seitlichen Wandbegrenzungen links „dauerhaft künstlerisch interpretieren“, wie es im Ausschreibungstext heißt. Die Werke sollen auch unerwünschte Graffiti erschweren und sich mit gängigen Methoden unkompliziert reinigen lassen.
„Der chronische Vandalismus in Bremen macht Licht-Objekte und -Installationen leider unmöglich“, bedauert Rose Pfister, Behördenbeauftragte für Kunst im öffentlichen Raum. „Aber die bereits vorhandenen Verbesserungen sollen in die Gestaltung einbezogen werden“ – ein mit Löchern versehener rostfarbener Sichtschutz aus Metall sowie das fest installierte Urinal aus Sichtbeton.
30.000 Euro für die Realisierung
Am 5. Februar um 12.30 Uhr findet ein Kolloquium für Interessenten des Wettbewerbes und der Aufgabenstellung statt. Treffpunkt: direkt vor Ort.
Eine Jury mit Beiratsmitgliedern, Besitzern der Hauswände, Künstlern, Kunstsachverständigen sowie Vertretern der Kultur- und Baubehörde werden ein Votum zu den Vorschlägen abgeben, über das anschließend der Beirat berät. „Der Siegerentwurf soll bis zum Sommer dieses Jahres vollendet sein“, sagt Pfister.
Für die Realisierung stehen 30.000 Euro zur Verfügung. „Das würden wir auch einem Malermeister zahlen müssen“, so Pfister. Zudem wurde ein Preisgeld ausgelobt: für den 1. Preis 1.500, den 2. Preis 1.000 und den 3. Preis 750 Euro.
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