Gesundheit Nord_Klinikum Ost, Foto: Schlie Im Klinikum Bremen Ost stehen 15 Betten auf einer speziellen Isolierstation zur Verfügung. Dort werden am Coronavirus erkrankte Patienten aufgenommen. Verdachtsfälle kommen zunächst in häusliche Quarantäne. Foto: Schlie
Coronavirus

Erster Coronavirus-Fall in Bremen bestätigt

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Es handelt sich um eine Frau, die am Donnerstag aus dem Iran zurückgekehrt ist.

Am Samstagabend hat sich nach Angaben des Gesundheitsressorts der erste Corona-Fall in Bremen bestätigt. Die betroffene Patientin befindet sich demnach zurzeit im Klinikum Bremen-Mitte und weist aktuell nur leichte Symptome auf.

Es handelt sich um eine Frau (Jahrgang 1962) die am Donnerstag aus dem Iran zurückgekehrt ist. Das Gesundheitsamt Bremen befindet sich in direktem Kontakt mit der Patientin, um Kontaktpersonen zu ermitteln. Diese werden sich laut Gesundheitressort-Sprecher Lukas Fuhrmann nun in Quarantäne begeben.

Zwei weitere Verdachtsfälle

Darüber hinaus befinden sich seit gestern zwei weitere Verdachtsfälle sowie deren Kontaktpersonen in häuslicher Quarantäne. Ein Verdachtsfall von Freitag konnte durch ein negatives Testergebnis die häusliche Quarantäne wieder verlassen, teilt die Behörde mit.

Bremerinnen und Bremer sollten weiterhin die normalen Hygieneregeln befolgen, empfiehlt die Gesundheitsbehörde. Dazu gehört zum Beispiel gründliches Händewaschen sowie Husten und Niesen nicht in die Hand, sondern in die Ellenbeuge.

Alle Bremer Kliniken können behandeln

Der erste Corona-Patient Bremens sollte eigentlich zunächst ins Klinikum Bremen Ost eingewiesen werden. Dort stehen laut Gesundheitsressort 15 Betten auf einer speziellen Isolierstation zur Verfügung.

Im Klinikum Ost ist auch die Lungen-Medizin ansässig – Corona kann bei schwerem Verlauf eine Lungenentzündung auslösen. Die infizierte Patientin war nach Medienberichten allerdings selbst ins Klinikum Bremen-Mitte gekommen, nachdem sie sich vorher gemeldet hatte.

Auch alle anderen Bremer Kliniken in der Lage, durch Isolationsmaßnahmen Patienten zu behandeln. „Wo genau die infizierten Patienten versorgt werden, muss im Einzelfall und abhängig von der gesundheitlichen Situation entschieden werden“, erklärt Fuhrmann.

Verdachtsfälle kommen in häusliche Quarantäne

Verdachtsfälle werden zunächst möglichst isoliert. „Personen werden bei leichten Symptomen in häuslicher Quarantäne untergebracht, sie dürfen ihre Wohnung also nicht verlassen“, erklärt Fuhrmann.

Diese Maßnahme dauert so lange an, bis ein negatives Testergebnis vorliegt. „Ebenso verhält es sich mit Kontaktpersonen bei eventuellen positiven Befunden“, erklärt Fuhrmann.

Die Quarantänemaßnahmen dauern 14 Tage an, entsprechend der Inkubationszeit des Virus Covid-19.

Corona-Krisenstab trifft sich regelmäßig

Unterdessen trifft sich bereits regelmäßig ein Corona-Krisenstab in Bremen. Dieser steht ad hoc bereit und kann im Notfall auch Sperrungen einzelner Gebiete oder Stadtteile verordnen.

Wann es dazu kommt, ist nach Angaben des Gesundheitressorts und des Verkehrsressorts jedoch nur im Einzelfall zu entscheiden.

Im ersten Schritt versuchen die Behörden erstmal, alle Erkrankten zu finden und zu isolieren, um eine mögliche Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Jeder kann etwas zum Schutz vor einer Infektion tun

Maßnahmen zum Schutz vor einer Infektion kann jeder selbst treffen: Etwa durch häufiges Händewaschen und Desinfizieren. Laut dem Hausärzteverband sollte man sich so verhalten wie während einer Grippewelle.

Erste Schutzmaßnahmen haben neben zahlreichen Bremer Unternehmen auch Nahverkehrsunternehmen getroffen.

„Bahnen und Busse reinigen wir täglich mit antiseptischen Mitteln, selbstverständlich auch Haltegriffe und Sitze“, sagt BSAG-Sprecher Jens-Christian Meyer.

Fahrer der Straßenbahnen seien durch ihre Fahrerkabinen geschützt. „Die Fahrer der Busse könnten im Extremfall die erste Tür im Bus auch an den Haltestellen geschlossen halten. Die Fahrgäste könnten dann nur über die hinteren Türen einsteigen“, sagt Meyer.

Bremer Schulen sagen Klassenfahrten ab

Denkbar wäre nach Medienberichten zudem, dass in Bremen Veranstaltungen abgesagt werden. Auch Kitas und Schulen könnten betroffen sein, betonte etwa Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke).

Aufgrund der gehäuften Corona-Fälle in Norditalien haben bereits drei Bremer Schulen Klassenfahrten abgesagt.

Die Bildungsbehörde hat auf ihrer Internet-Seite angekündigt, dass entsprechend der Empfehlungen des Auswärtigen Amtes Schulfahrten von öffentlichen Schulen der Stadtgemeinde Bremen, die bis zum 31. März in Richtung Norditalien aufbrechen sollten, abgesagt werden.

Telefonisch bei Arzt oder Bereitschaftsdienst melden

Personen, die den Eindruck haben, sie könnten an dem Virus erkrankt sein, werden gebeten, sich telefonisch beim Hausarzt zu melden – oder beim Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter der Rufnummer 116 117.

Das Virus verbreitet sich durch Tröpfcheninfektion – also wenn man zum Beispiel direkt angehustet wird.

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