Bremen fährt hinterher. Die Hamburger Hochbahn hat allein im vergangenen Jahr 30 Elektro-Busse geordert, weitere 30 sollen in diesem Jahr folgen. Hannover will bis 2023 insgesamt 48 E-Busse auf die Straße schicken. Und Frankfurt hat vor wenigen Wochen 11 E-Busse bestellt. Die Bremer BSAG, die bisher Dieselbusse einsetzt, bekommt in diesem Monat einen E-Bus – zum Testen.
Vier Wochen lang soll der Bus des spanischen Herstellers Irizar durch die Hansestadt fahren. Ob er auch Fahrgäste mitnimmt, ist noch nicht entschieden.
Förderzusage vom Bund
Rund 400 E-Busse sind in deutschen Kommunen schon im Einsatz, schätzt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), ein Zusammenschluss von Gesellschaften des öffentlichen Personennahverkehrs. Weitere 750 E-Busse seien bestellt, Tendenz steigend, so der VDV.
Für den Kauf von fünf E-Bussen hat die BSAG eine Förderzusage des Bundesverkehrsministeriums. Es würde 40 Prozent der Kosten übernehmen, die beim Erwerb eines E-Busses zusätzlich anfallen im Vergleich zum Kauf eines Dieselbusses.
Laut VDV kostet ein E-Bus rund 600.000 bis 700.000 Euro und damit doppelt so viel wie ein abgasarmer neuer Dieselbus.
Busse mit Wasserstoffantrieb prüfen
Außerdem hat Bremen beim Bundesumweltministerium einen Zuschuss für den Kauf von 15 E-Bussen beantragt. Bei einer Zusage käme das Ministerium für 80 Prozent der Mehrkosten auf.
Ob die BSAG dann tatsächlich E-Busse bestellt, ist noch nicht entschieden.
Das Unternehmen gehört der Stadt, dem Aufsichtsrat sitzt Mobilitätssenatorin Maike Schaefer vor, aber die Grünen-Politikerin ist sich nicht sicher, ob E-Busse die Fahrzeuge der Zukunft sind. Sie will auch den Einsatz von Bussen mit Wasserstoffantrieb prüfen, zumal der Bremer Senat im November beschlossen hat, 10 Millionen Euro in ein Modellprojekt zur Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff zu stecken.
Weitere 10 Millionen Euro hat Bremen bei der EU dafür lockergemacht. Gemeinsam mit benachbarten Kommunen fördert Bremen zudem ein weiteres Wasserstoff-Vorhaben.
Bremen und damit die BSAG können sich, so viel steht fest, keinen Fahrzeugpark mit Bussen unterschiedlicher Antriebsart leisten, zumal Wasserstoff-Busse noch teurer sind als E-Busse.
Frankfurt wollte im Januar drei Wasserstoff-Busse testen. Der Hersteller konnte aber nicht liefern.