Ambiente
Der kleine Eingang zu dem indischen Lokal liegt ziemlich versteckt. Die Tür steht jedem offen. Das ist freundlich, aber leider auch recht frisch um diese Jahreszeit. Der Raum zieht sich wie ein Schlauch, bietet einigen Sitzgelegenheiten Platz und öffnet sich nach hinten zu Barbereich und Küche. Wir sitzen im Erker, mit Blick auf die belebte Straße und das auf der Fensterbank abgestellte Sammelsurium an Kuriositäten: bunt geschmückte Puppen, Plastikobst und das ausladende Kunststoffblumen-Arrangement. An den Wänden hängen Impressionen idyllischen indischen Land- und Arbeitslebens sowie ein Stadtplan von Bremen – getaucht in das Licht einer Neonröhre. Selbige scheint auch auf die rot-gelbe Tischdekoration, die optisch im Clinch liegt mit der mintgrünen Wandfarbe. Insgesamt ein kunterbuntes Sammelsurium, dass sich mit den Verkehrslärm und den Geräuschen des indischen TV-Senders sowie der lautstark telefonierenden Inhaberin zu einem fernöstlichen Klangteppich vermengt – indischer kann es in Indien kaum sein. Das Restaurant ist barrierefrei.
Essen
Bei dem Wetter muss etwas Heißes auf den Tisch. Da kommt das Chilly Chicken für 9 Euro gerade recht: Rote und grüne Paprika liegen mit Zwiebeln, zartem Hühnerfleisch und kleinen Stücken grüner Chillischoten in einer klaren Soße. Die hat eine sehr angenehme Schärfe – ordentlich Wumms, aber nicht zu viel davon. Kalt ist uns jedenfalls ganz schnell nicht mehr. Das Aloo Matar Paneer für ebenfalls 9 Euro ist ein vegetarischer Eintopf und beinhaltet Kartoffelstücke (die gar, aber nicht zerfallen sind), Stücke milden hausgemachten Käses, Tomaten und grüne Erbsen in einer mäßig pikanten, leicht rauchig schmeckenden Currysoße. Zu beiden Gerichten gibt es eine ausreichend große Portion locker-leichten Reis.
Service
Einfach herzerwärmend: Mit einem freundlichen Lächeln empfängt uns der Hausherr, gibt geduldig Auskunft über die Schärfegrade der indischen Küche und verzaubert mit feinem Humor. Wir fühlen uns willkommen. Zum Schluss gibt es für jeden noch einen Teelöffel Gewürzmischung zum Zerkauen – mit einem Zwinkern und dem Hinweis „zum Verdauen“.
Preise
Die Preise sind angemessen, Getränke sogar richtig günstig: Ein Wasser (0,25l) kostet 1,50 Euro, ein Bier (0,33l) 1,80 Euro und Wein (0,2l) gibt es für 3,50 Euro – egal welche Farbe.
Fazit
Auch wenn das Ambiente eher kurios als gemütlich ist: Ein Besuch lohnt sich.
Infos:
Indian Curry House
Vor dem Steintor 78
dienstags bis sonntags 12 bis 22 Uhr geöffnet
0421 / 79 42 82 09
indiancurryhouse.blogspot.de
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