Das Baufeld ist weitgehend geräumt. Eigentlich könnten auf dem Gelände des ehemaligen Neustädter Güterbahnhofs bald wieder die Bagger anrücken. Doch vor den Bau haben die Gesetzgeber bekanntlich die Bauleitplanung gesetzt und die hat noch gar nicht angefangen. In welche Richtung es auf dem Areal zwischen Hochstraße und Bahndamm im Grenzgebiet zwischen der Neustadt und Woltmershausen gehen könnte, hat Investor Peper und Söhne jetzt durch das Hamburger Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) beleuchten lassen.
Demnach könnte auf dem Areal eine Mischung aus verschiedenen Gewerben und Büros entstehen. Doch auch Gastronomie und Sport sollen ihren Platz finden. Ein Hotel wäre denkbar. „Wir wollen einen urbanen Bereich schaffen“, erklärt Peper. „Kein Gebiet, wo man um 18 Uhr die Bürgersteige hochklappt, wenn alle Feierabend haben.“
Lärmachsen Hochstraße und Bahnstrecke
Den Begriff „Gewerbegebiet“ versucht er deshalb zu vermeiden. Sogar Wohnen können sich die HWWI-Experten auf einem Teil des Geländes vorstellen. So weit geht Peper allerdings nicht und verweist auf die Lärmachsen Hochstraße und Bahnstrecke.
Das Thema Verkehrsanbindung klammert die Studie aus. „Es gibt nur die allgemeine Aussage, dass die Mobilität der Zukunft abgebildet sein muss“, so Peper. Er hofft, dass sich die Situation am Pusdorfer Tunnel entspannt, wenn die dortige Tankstelle zum Jahresende schließt.
„Vielleicht machen wir die Seite für Autos ganz dicht“, überlegt er. Man könne immer noch die Ein- und Ausfahrt unter der Hochstraße nutzen.
Von Gewerbe nach Urban
Konkrete Planungen, welche Baukörper mal wo stehen könnten gibt es noch nicht. Relativ klar ist, dass die Revitalisierung des Geländes in drei Zonen erfolgen soll. „Wir gehen von Gewerbe nach Urban“, sagt Peper.
Der am stärksten gewerbliche Teil wäre demnach im Süden in Richtung A 281 zu finden, der am städtischsten geprägte Teil schlösse im Norden an den Bahnhof Neustadt mit dem erst kürzlich umgestalteten Vorplatz an.
Die Empfehlungen der Hamburger Forscher stellte Christoph Peper in kleinem Kreis vor. Zugegen waren nach seinen Angaben unter anderem Behördenvertreter, Beiratsmitglieder und Ortsamt, Kammern, Makler und Vertreter der Hochschule. Konkrete Pläne gab es allerdings nicht zu diskutieren eher Ideen und Nutzungsformen.
„Das Feedback war unterschiedlich“
„Wir sammeln gerade externe Meinungen“, begründet Christoph Peper den Auftrag für die Studie. „Alles ist erlaubt. Nennt uns mal, was aus Eurer Sicht auf dem Gelände da hin passen würde“, beschreibt er den Auftrag an die Forscher. Das Ganze vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklung und der Einbindung in das städtische Umfeld.
„Das Feedback war unterschiedlich“, berichtet Peper von dem Treffen. Auf großen Widerstand seien die Ideen des HWWI jedoch nicht gestoßen. Viel Zuspruch gab es für die Idee, kleinteilige Gewerbeflächen anzubieten, etwa für Handwerker und Startups. Das kann sich auch Peper gut vorstellen. „Davon gibt es zu wenig“, bestätigt er. Insgesamt zieht er ein positives Fazit: „Viele Themen wurden bestätigt. Das heißt für mich, dass wir wahrscheinlich auf dem richtigen Weg sind.“
Investor hofft auf zügige Bauleitplanung
Wie weit der Weg noch ist, bis die ersten Grundstücke vermarktet werden können, vermag Peper noch nicht zu sagen. „Wir hoffen, dass wir 2021 Baurecht bekommen und im ersten Teil anfangen können, Gebäude zu errichten.“ Dazu müsse aber nun zügig die Bauleitplanung beginnen.
„Im ersten Drittel steckt vieles, was sich dann auf die weiteren Teile auswirkt“, meint er. Zum Beispiel die verkehrliche Anbindung. Danach könnte es schneller gehen. „Im Norden hoffen wir auf Baurecht innerhalb von drei Jahren.“