Drei Bergepanzer hievten den 37 Tonnen schweren „Pink Panzer“ auf den Transporter. Foto: Konczak
Panzer zieht um

Neues Zuhause für altes Eisen

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Im Deutschen Panzermuseum in Munster findet der "Pink Panzer" eine neue Heimat.

Vom idyllischen Naturschutzgebiet auf die große Bühne der Museumswelt: In der Nacht zum 4. August hat der „Pink Panzer“ seine (vorerst) letzte Reise angetreten. Mithilfe von drei Bergepanzern wurde das 37 Tonnen schwere Kettenfahrzeug auf einen Transporter gehievt, um es für die Fahrt zum Deutschen Panzermuseum in Munster festzuzurren. Dort soll das Delmenhorster Urgestein Teil der Ausstellung werden.

Großes Interesse am „Pink Panzer“

Über Pfingsten hatte eine Künstlergruppe den ausrangierten Panzer vom Typ M47 Patton, der über 50 Jahre lang sein Dasein auf der Großen Höhe fristete und bis 1992 noch als Ausbildungsobjekt für die Bundeswehr diente, pink bemalt. „So konnten wir ihn dort nicht stehenlassen“, erklärt Oberstleutnant Torsten Ickert, Kommandeur des Logistikbataillons 161 und Standortältester. Und so wurde das Panzerwrack zunächst in die Feldwebel-Lilienthal-Kaserne verfrachtet. Für Ickert schwang bei dieser Entscheidung auch die Sorge um das Wohl der Menschen mit. „Es gab viele Interessierte, der Panzer war ein Ausflugsziel, Generationen von Kindern haben dort gespielt“, weiß der Kommandeur. Doch das ehemalige Kampfgefährt habe eben auf dem Truppenübungsplatz der Bundeswehr gestanden, und dort herrsche Zugangsverbot. Angesichts der steigenden Aufmerksamkeit, die der „Pink Panzer“ auf sich zog und der Verletzungsgefahr gerade bei spielenden Kindern blieb letztlich nur eine Lösung: Der ungewöhnliche Farbtupfer musste erst einmal weg.

Neues Zuhause in Munster

Doch was dann? Das Interesse war noch immer groß, sowohl in Delmenhorst als auch in der Umgebung. Viele verbinden mit dem Panzer Kindheitserinnerungen. Schließlich wurde gar eine Online-Petition gestartet, um den „Pink Panzer“ vor einer möglichen Verschrottung zu bewahren. Doch den Weg in die Schrottpresse sollte der stählerne Koloss ohnehin wohl nicht antreten. Es sei lediglich um eine Verwertung gegangen, was nicht gleichbedeutend mit Verschrottung sei, wie Kommandeur Ickert noch einmal betont.
Die endgültige Lösung für den Verbleib des Panzers sollte sowohl würdig als auch rechtssicher sein. Mit dem Deutschen Panzermuseum in Munster wurde schließlich das ideale neue Zuhause gefunden. „Für die Delmenhorster ist der Weg nicht weit, so können sie dort auch nochmal ihre Kindheitserinnerungen aufleben lassen“, so Ickert.

Viele Möglichkeiten im Museum

Museumsdirektor Ralf Raths freut sich über die neueste Ergänzung seiner Sammlung. „Für uns ist der Pink Panzer eine seltene Chance. Wir wissen um seine Geschichte, wo er stand, und er ist mit vielen Emotionen aufgeladen. Wir freuen uns über die Möglichkeiten, die er uns bietet.“ Innerhalb eines halben Jahres soll nun ein Konzept erarbeitet werden, wie das alte Eisen ganz neu in die Lehrsammlung aufgenommen werden kann.

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