Das „Sunnerklauslaufen“ ist ein alter Brauch, den es nur in Bremen und umzu gibt: Kinder laufen am 6. Dezember zum Einbruch der Dunkelheit von Haus zu Haus und von Geschäft zu Geschäft, um mit Gedichten, Liedern und Sprüchen kleine Gaben zu erbitten.
„Wir haben bemerkt, dass diese Tradition in den letzten Jahren immer mehr verkommen ist“, sagt Elena Friedrich aus Findorff. Die Kinder würden sich nicht mehr viel Mühe geben und nur noch in Geschäfte oder Shopping Center gehen, weil es dort mehr gebe als bei den Nachbarn. Zusammen mit Sarah Bade-Przesang hat sie deshalb im vergangenen Jahr die Initiative „Bremer Nikolaus – von Haus zu Haus“ gegründet.
Resonanz auf Facebook
„Auf unserer Facebook-Seite haben wir dazu gute Resonanz bekommen. Viele finden es gut, die Tradition beizubehalten und nicht zu einem Konsum-Ding verkommen zu lassen“, sagt Friedrich. Auch an Schulen haben sich die beiden gewandt. „Nikolaus laufen ist eine Tradition für alle Kinder, nicht nur für Christen“, findet Friedrich. Schließlich sei Nikolaus von Myra der Schutzpatron aller Kinder.
Auf der Facebook-Seite gibt es einen Flyer zum Download, den man sich ins Fenster hängen kann, damit die Kinder wissen: Hier dürfen wir klingeln! „In diesem Jahr ist es natürlich schwieriger, aber in kleinen Gruppen und genügend Abstand machbar“, findet Friedrich. Es gab Ideen, mit einem Korb am Besenstil oder Müllgreifern den Kindern mit Abstand Süßes zu überreichen. „Oder man stellt den Korb erst vor die Tür, klingelt und geht fünf Schritte zurück.“ Wichtig sei, den Kindern und den Nachbarn eine Freude zu machen, gerade in dieser Zeit.