Eine Glanzvorstellung war es wahrlich nicht, die Werder beim 1:1 in Köln ablieferte. Dennoch war nach Führung von Sargent deutlich mehr für die Bremer drin. Ein Fehler von Torwar Jiri Pavlenka verhinderte den möglichen großen Schritt ins Mittelfeld. Den kann Werder nun am Mittwoch mit einem Erfolg im Nachholspiel in Bielefeld nachholen.
Obwohl Kohfeldt mit Niclas Füllkrug, Josh Sargent und Milot Rashica drei etatmäßige Stürmer in die Startelf berufen hatte, begannen seine Mannschaft defensiv ausgerichtet. Man überließ Köln den Ball und lauerte auf Konter. Da die Kölner aber mutig pressten und auch bei zweiten Bällen sehr aufmerksam agierten, brachte Werder in den ersten 45 Minuten offensiv wenig zustande.
Ein Kopfball von Niclas Füllkrug (7.), der erstmals seit seiner Fußverletzung wieder in der Startelf stand, und ein Schuss des Bremer Zielspielers (12.). Das war es schon an gelungenen Bremer Offensivaktionen.
Werder zu passiv
Insgesamt wirkte es merkwürdig passiv, was Werder da auf den Platz brachte. Offenbar konnten sich die Bremer weder auf die überraschende Grundformation der Gastgeber mit Viererkette noch auf ihre Vorwärtsverteidigung richtig einstellen.
Allerdings wusste auch Köln mit dem Ballbesitz wenig Torgefahr zu erzeugen. Richtig brenzlig für Pavlenka wurde es nur bei zwei Eckbällen des FC, bei denen jeweils Skhiri (3./21.) zum Abschluss kam.
Chance für Augustinsson
Gleich nach dem Seitenwechsel brachte Rashica Ludwig Augustinsson in Schussposition. Der Schwede scheitere an Timo Horn in Kölner Tor. Kevin Möhwald setzte den Nachschuss drüber (47.).
An der Gesamtsituation änderte das jedoch nichts: Köln weiter mit viel Ballbesitz – Werder mit Ballverlusten. Nach 57 Minuten reagierte Kohfeldt und brachte mit Leonardo Bittencourt und Romano Schmid zwei wendige Spieler und nahm dafür die robusten Füllkrug und Möhwald vom Platz.
Sargent trifft
Bevor man richtig beurteilen konnte, ob die Wechsel eine entscheidende Änderung der Bremer Spielstatik bringen würde, schuf Werder schon Fakten. Schmid flanke von rechts, Sargent war am langen Pfosten zur Stelle und köpfte zur Führung ein (65.).
Damit hatte Werder keinen Grund die kompakte Spielweise zu ändern, da Köln eigentlich ohne echte Chance blieb. Trotzdem fiel nach 83 Minuten der Ausgleich. Das lag daran, dass Pavlenka bei einer eigentlich harmlosen Kölner Flanke daneben griff. Der eingewechselte Jonas Hector sagte Danke und drückte den Ball in die Maschen.
Ärgerlich für Werder: Beim Duell um den Ball drückte der Kölner Dennis den Arm von Pavlenka zur Seite. Die Videoassistenten überprüften die Szene zwar, aber offenbar nur auf Handspiel, nicht auf Foul. Unter dem Strich war Pavlenkas Einsatz einfach nicht energisch genug.
Werder: Pavlenka – Veljkovic, Toprak, Friedl – Gebre Selassie, Möhwald (57. Schmid), M. Eggestein, Augustinsson – Rashica, Sargent (86. Selke) – Füllkrug (57. Bittencourt)