An dieser Stelle des Modellgeländes Stadtleben Ellener Hof soll ein Wohnheim für Auszubildende gebaut werden. Stilistisches Vorbild ist das benachbarte Wohnheim für Studierende, die Holzbude. Foto: Schlie
Azubi-Wohnheim

Wohnungen nur für Azubis

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Die Unterkunft ist im Bremer Osten geplant, der Einzug schon im Herbst 2022.

49 Wohneinheiten mit 67 Plätzen – das ist der Plan für das neue Wohnheim für Auszubildende, das auf dem Ellener Hof entstehen soll. Das Grundstück gehört der Bremer Heimstiftung, betreiben soll das Wohnheim die niedersächsische Stiftung Maribondo da Floresta. „Wir haben bereits ein Gästehaus und eine Kultur-Aula auf dem Gelände“, sagt Erwin Bienewald, Geschäftsführer der Maribondo-Stiftung, die sonst Wohn- und Arbeitsplätze für Schwerbehinderte bietet.

„Uns ist aufgefallen, dass es ein freies Grundstück neben dem Wohnheim für Studierende gibt. Da haben wir uns gedacht: Warum machen wir da nicht ein Wohnheim für Azubis hin?“ So traten die beiden Stiftungen an Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt heran.

Berufliche Ausbildung aufwerten

„Azubi-Wohnheime werten die berufliche Ausbildung im Sinne einer Gleichwertigkeit gegenüber der akademischen Ausbildung auf“, sagt Kristin Viezens, die Sprecherin der Wirtschaftssenatorin. Die Stadt Bremen prüfe momentan, ob die Finanzierung über einen Eigenanteil der Stiftung, das Einwerben von Zuschüssen aus Förderprogrammen und einen einmaligen Investitionskostenzuschuss erfolgen kann. Die Zuschüsse könnten nur gewährt werden, wenn ein Belegungsplan allein Auszubildenden die Plätze garantiert, eine Mietpreisbindung über einen klar definierten Zeitraum besteht und ein jährlicher Report der Stiftung an die Stadt erfolge.

„Die Mieten dürfen 350 Euro inklusive aller Nebenkosten nicht übersteigen. Insgesamt soll sie nicht mehr als 30 Prozent des Gehaltes betragen“, erklärt Bienewald. Unterkommen sollen dort Azubis aus Bremen und dem Umland sowie Geflüchtete oder Menschen mit einer Behinderung, die eine Ausbildung absolvieren wollen. Geplant sei eine sozialpädagogische Begleitung. Momentan werde geklärt, ob diese durch die Kammern finanziert werden könne.

Wohnheim als Inklusionsbetrieb

Betreiben soll das Wohnheim die Maribondo-Tochter Teufelsmoor und zwar als Inklusionsbetrieb. Die behinderten Beschäftigen würden Hausmeisterdienste übernehmen, Wäschepflege, Weckdienst und Frühstück anbieten. Die Stiftung arbeitet schon am Bauantrag. Das Gebäude soll zu 70 Prozent aus Holz bestehen – nach Vorbild des benachbarten Studierendenwohnheims Holzbude. „Wir planen, dass im Herbst 2022 die Wohnungen bezugsfertig sind“, sagt Bienewald.

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