Das hatte man sich bei Werder offensichtlich ein bisschen einfacher vorgestellt: Man guckt sich einen neuen Trainer für die zweite Liga aus, handelt mit ihm die Vertragsdetails aus und wird sich danach einig mit dem Verein, wo Werders Wunschcoach noch unter Vertrag steht.
Zwar ist Werder am Dienstagnachmittag tatsächlich bei Markus Anfang zum Zuge gekommen. Aber der dürfte dann doch etliche Scheine teurer gewesen sein, als erhofft. Denn erst, als die Grün-Weißen ihr erstes Angebot deutlich nachgebessert hatten, stimmte der abgebende SV Darmstadt 98 zu, wo man das erste Angebot als „Frechheit“ bezeichnet hatte.
„Marktgerechte“ Lösung gefunden
Medienberichten zufolge soll es bei 200.000 Euro gelegen haben, die zudem in Raten bezahlt werden sollten.
Die Südhessen, die Anfang im Unterhaus zur drittbesten Rückrundenmannschaft gemacht hatte und die am letzten Spieltag auch noch Holstein Kiel den Aufstieg vehagelten, reagierten doppelt angesäuert. Zum einen darüber, dass Werder sich im Vorfeld bei ihnen nicht über die Konditionen dieses Trainerwechsels erkundigt habe – und zum anderen darüber, dass die angebotene Ablöse nicht „marktgerecht“ gewesen sei. Stattdessen hätten die Darmstädter eine siebenstellige Summe aufgerufen – also mindestens fünf Mal so viel wie Werders erstes Angebot.
Erfolgreich mit offensiver Spielphilosophie
Die Bremer besserten also die Ablöse nach und die Lilien stimmten am Ende dann doch zu. Wie hoch die Ablöse ist, darüber vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.
Für Anfang, der in der 2. Liga bereits Holstein Kiel, den 1. FC Köln und Darmstadt trainierte – und zwar alle drei Clubs sehr erfolgreich – ist Werder die vierte Profi-Station als Trainer. Anfang steht für eine offensive Spielphilosophie und viele Tore.