Der Bremer Valentin Drießen steht in einer Reihe mit Bill Gates, Steve Jobs und Larry Page. Die Gründer von Microsoft, Apple und Google begannen ihre Unternehmerkarriere in einer Garage. Auch Drießens Unternehmerleben beginnt mit einer Garage. Mit einer Fertiggarage. Anders als die amerikanischen IT-Größen hockte er dort zwar nicht vor den Rechnern. Die Garage war das erste Produkt, das er über sein eigenes Vergleichsportal vermitteln konnte.
Hausfrage heißt sein Portal, über das er Zubehör fürs Haus vermittelt. „Wenn einer eine Garage braucht, eine Solaranlage oder einen Wintergarten, stellt er über unser Portal eine Anfrage. Wir rufen dann zurück, prüfen das Interesse und schicken drei passgenaue Angebote von Unternehmen“, beschreibt Drießen sein Geschäftsmodell.
Mehr Mitarbeiter
Rund 30 bis 40 Anfragen treffen am Tag ein. „Bis Ende des Jahres wollen wir auf 1.000 bis 1.500 Anfragen täglich kommen“, sagt der Jungunternehmer. Klar, dass er dafür mehr Mitarbeiter einstellen muss. Aktuell beschäftigt er am Firmensitz in der Überseestadt 65. „Wir wollen in diesem Jahr aber auf 150 kommen“, kündigt Drießen an.
Ursprünglich wollte er sein Unternehmen interkontinental aufziehen. Deshalb firmierte das Startup zunächst unter Homeweek. Doch der große internationale Durchbruch floppte. Jetzt konzertiert sich Drießen auf Deutschland, Österreich und die Schweiz.
10 Millionen Euro Umsatz
„Dieser Markt ist groß genug“, meint der 29-Jährige. Rund 10 Millionen Euro will er mit seinem Unternehmen in diesem Jahr an Umsatz erwirtschaften. Den Gewinn vor Steuern schätzt er auf 5 bis 10 Prozent des Umsatzes.
Für den Kunden ist die Vermittlung kostenlos, Geld erhält Drießen von den Unternehmen, denen er einen Auftrag vermittelt. Wer überhaupt dafür infrage kommt, wurde vorher gecheckt. „Es muss ein Meisterbetrieb sein, er muss eine gute Website vorweisen und gute Internetbewertungen“, sagt Drießen, räumt aber ein: „Natürlich kann man sich gute Bewertungen kaufen.“
Persönlich wachsen
Eine Ausbildung fing Drießen erst gar nicht an, auch kein Studium. Schon in der Schulzeit baute er Internetseiten für kleine Betriebe. Nach dem Abitur in Verden entwickelte er kleine Projekte, verdiente rund 1.000 Euro im Monat. „Wieso dann noch studieren?“, fragte er sich. So unkonventionell sollen auch die Menschen sein, die für ihn arbeiten wollen. „Zu uns kommt man nicht, um Geld zu verdienen“, sagt Drießen, „sondern um persönlich zu wachsen.“