Zuletzt hatte die Gesundheitsbehörde das Traditionshotel „Strandlust“ in Bremen-Nord genutzt – als Impfzentrum. Doch seit dies Im Juni 2021 abgezogen ist, steht das geschichtsträchtige Haus wieder leer. Der letzte Pächter Philipp Thiekötter, musste im September 2020 aufgeben. Das Hotel rechnete sich nicht mehr. Aus nach 122 Jahren.
Doch jetzt soll aus der „Strandlust“ die „Neue Strandlust“ werden. Darauf hat sich Stadtentwicklungssenatorin Maike Schaefer mit den Eigentümerinnen Bärbel Körzdörfer und Karin Harnack geeinigt und zumindest einen Letter of Intent, eine Absichtserklärung, unterschrieben.
Große Bedeutung
„Die Strandlust hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung für Bremen-Nord und auch für Bremen“, sagt Schaefer. Sie muss es wissen, sie wohnt in Nord. „Hier haben Generationen Feste gefeiert.“
Auch die „Neue Strandlust“ soll wieder Menschen zusammenführen, allerdings anders. Auf dem knapp 10.000 Quadratmeter großen Gelände sollen kleine Wohnungen entstehen, darunter 30 Prozent Sozialwohnungen. Aber höchstens 3.175 der insgesamt knapp 10.000 Quadratmeter sollen bebaut werden, nicht nur mit Wohnungen, sondern auch mit Gebäude für Gewerbe, die Hälfte für Gastronomen.
Die Gebäude sollen zwei bis vier Geschosse hoch werden mit überwiegend geneigten Dächern. Auf mindestens 70 Prozent sind Photovoltaik-Anlagen vorgesehen. Regenerative Energiequellen sollen Wärme liefern, bevorzugt Wärmepumpen.
Klimaschonend
Auch der Verkehr in dem neuen Viertel soll klimaschonend sein. Ein Car-Sharing-Angebot werde geprüft, heißt es in der Absichtserklärung. Geplant ist zunächst ein Mobilitätskonzept von Gutachtern. Fest steht schon jetzt: Radverkehr und Elektro-Fahrzeuge werden gefördert.
Die alten Bäume auf dem Gelände sollen erhalten bleiben, ebenso das denkmalgeschützte Bootshaus. Dessen Zukunft sei gesichert, verspricht Senatorin Schaefer. Und die beiden Eigentümerinnen Körzdörfer und Harnack schließen sich dem an: „Dass auch die Zukunft des Bootshauses gesichert wurde, erfreut uns sehr.“
Planungswettbewerb
Für das Gebäude der „Neuen Strandlust“ ist ein Planungswettbewerb mit mindestens acht Architekturbüros vorgesehen, in Kooperation mit einem Büro für Landschaftsarchitektur und in enger Abstimmung mit der Stadt.
Die öffentlichen Räume sowie die Freiflächen und die Grünflächen der „Neuen Strandlust“ soll ein Büro für Landschaftsarchitektur gestalten. Dabei soll es nicht nur auf den Erhalt der Bäume achten, sondern auch einen klimaangepassten Umgang mit Niederschlagswasser und die Lage im hochwassergefährdeten Bereich berücksichtigen.
„Ich danke“, sagt die Grünen-Politikerin Schaefer, „insbesondere den Eigentümerinnen für diesen Weg“.