Die Sparkasse Bremen ist an der Finanzierung vieler Wohnprojekte beteiligt wie beispielsweise in der Gartenstadt am Werdersee. Auch das Immobilienunternehmen Gewoba baut dort Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen.Foto: Schlie
Immobilien

Eigenheime sehr viel teurer

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Preise steigen in Bremen um bis zu 30 Prozent. Eine Immobilienblase wird aber noch nicht befürchtet.

Immobilien in Bremen sind mehr denn je gefragt, das wirkt sich auch auf die Preise aus. „In den vergangenen zwei Jahren hat es eine deutliche Preissteigerung von 20 bis 30 Prozent gegeben, vor allem beim Verkauf“, sagt Ingmar Vergau, Geschäftsführer des Eigentümerverbandes Haus & Grund Bremen. Allein im Jahr 2020 wurden in Bremen die Bauten von 1.875 Wohneinheiten genehmigt, 1.550 wurden fertiggestellt. In 2021 wurde 2111 Baugenehmigungen erteilt.

Moderate Preise?

„Im Vergleich zu Hamburg oder München mögen die Preise moderat wirken“, sagt Nicola Oppermann, Sprecherin der Sparkasse Bremen, „doch vereinzelt werden Objekte in besonderen Lagen zu bisher für Bremen nicht erreichten Preisen veräußert.“ Die Corona-Krise habe den Preisanstieg nicht gedämpft.

„Die Preissteigerung lässt sich durch die Sicherheit in Betongold erklären“, sagt Vergau. Aufgrund der niedrigen Zinsen investieren die Menschen ihr Geld inflationssicher in Immobilien. Die Preise sind aber noch abhängig von anderen Faktoren.

Handwerker sind teuer

„Wenn Löhne steigen und Materialien teurer werden, macht sich das bemerkbar. Das ist allerdings nicht der alleinige Anteil an den Preissteigerungen“, betont Andreas Jacobsen, Geschäftsführer des Verbands Baugewerblicher Unternehmer in Bremen.

„Wir sehen, dass selbst im Umland die Preise steigen, obwohl dort gebaut wird“, sagt Vergau von Haus & Grund. Wer 2010 eine Immobilie gekauft habe, könne sie bald für den doppelten Preis verkaufen.
„Problematisch wird es, wenn der Markt überreizt wird. Das ist in Bremen aber noch nicht der Fall“, meint Vergau. Dem stimmt Oppermann zu, betont aber, dass die Sparkasse für die nächsten Jahre weiterhin moderat steigende Immobilienpreise sieht. Aber „die Preissteigerungsdynamik der vergangenen Jahre wird sich nach unserer Auffassung abschwächen“, prognostiziert Oppermann.

Neues Kaufmodell

Die Sparkasse Bremen startet jetzt sogar ein neues Geschäftsmodell. Kaufwillige nennen der Sparkassen-Tochter Flexi ihr Wunschhaus. Die erwirbt es, und der Interessent kann dort bis zu fünf Jahre probewohnen und erhält eine Kaufoption auf das Objekt. Fürs Probewohnen fällt die ortsübliche Miete plus einer monatlichen Gebühr an. Bei Nichtgefallen kann er wieder ausziehen.

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