Rund 800 Geflüchtete aus der Ukraine haben sich seit Kriegsbeginn in Bremen registriert. „Ein Drittel kommt privat unter und ungefähr zwei Drittel versorgen wir“, sagt Bernd Schneider, Sprecher von Sozialsenatorin Anja Stahmann.
Erste Anlaufstelle ist die Aufnahme in der Lindenstraße in Vegesack. „Dort bekommen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine ein Zimmer, ein Bett und regelmäßige Mahlzeiten“, erklärt Schneider. Dort helfen auch Menschen den Ankommenden beim Umgang mit den Behörden.
Drei Monate ohne Visum
Wer in Bremen ankommt, kann vorerst hier bleiben. Bis zu drei Monate dürfen Ukrainer sich ohne Visum in der EU aufhalten. Danach müssen sie zur Ausländerbehörde gehen, um den Aufenthalt zu verlängern. Wer nicht mit einem biometrischen Pass eingereist ist, muss sich schon jetzt bei der Ausländerbehörde melden.
Ziel: Gleichmäßige Verteilung
„In Berlin wird gerade die Verteilung der Geflüchteten an die Bundesländer geregelt. Dafür müssen erst einmal die Menschen gezählt werden“, sagt Schneider. Das Ziel sei die gleichmäßige Verteilung. Bremen bekomme daher ungefähr einen Prozent aller Geflüchteten. Dies wird anhand des Königssteiner Schlüssels errechnet. Er setzt sich zu zwei Dritteln aus dem Steueraufkommen und zu einem Drittel aus der Bevölkerungszahl der Länder zusammen.
Neben der Erstaufnahme in Vegesack gibt es auch eine Erststation in Obervieland und eine Notunterkunft in den Messehallen.
Wenn die Geflüchteten registriert sind, haben sie Anspruch auf Geldleistungen und können dann in Übergangswohnheime ziehen. „Dort müssen sie nicht für die Unterkunft zahlen, aber für die Sachleistungen wie Essen oder Hygiene-Artikel.“ Dies könnten sie dann entweder mit dem Geld vom Amt für Soziale Dienst oder mit ihren eigenen Mitteln zahlen. „Schließlich haben einige der Geflüchteten noch die Möglichkeit, auf ihr Geld zuzugreifen“, sagt Schneider.
Niemand muss auf der Straße schlafen
Wie viele Menschen aus der Ukraine insgesamt nach Bremen kommen, kann bisher niemand sagen. Denn manche Geflüchtete kommen auch bei Bekannten oder Verwandten in Bremen unter und melden sich nicht sofort bei den Behörden. Schneider betont aber: „Wir bauen die Unterkünfte massiv aus, damit wir sicherstellen können, dass niemand auf der Straße übernachten muss.“