Gemeinsam mit Mobilitätssenatorin Maike Schaefer führt BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller die ersten Elektrobusse in Bremen ein. Bevor er im Februar nächsten Jahres in den Ruhestand geht, stellt er noch weitere in Dienst. Foto: Meyer Gemeinsam mit Mobilitätssenatorin Maike Schaefer führt BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller die ersten Elektrobusse in Bremen ein. Bevor er im Februar nächsten Jahres in den Ruhestand geht, stellt er noch weitere in Dienst. Foto: Meyer
Elektrobusse

Sauber, aber nicht billig

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Die BSAG setzt die ersten Elektro-Busse ein und will den Betriebshof erweitern.

Vorsicht an der Bordsteinkante. Wenn die neuen Busse der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) die Haltestellen anfahren, sind sie kaum zu hören. Zu riechen auch nicht. Die neuen Busse fahren abgasfrei, angetrieben durch einen Elektromotor, 252 Kilowatt stark, rund 340 PS. Fünf E-Busse fahren jetzt durch Bremen, 15 weitere kommen noch in diesem Jahr und 2023 noch einmal 50. Bis in die 2030er Jahre will die BSAG alle 230 Dieselbusse durch E-Busse ersetzen.

Seit rund zehn Jahren befasst sich die BSAG schon mit E-Bussen, hat mehrere Modelle getestet und sich schließlich für den E-Citaro des Herstellers Evobus entschieden, ein Unternehmen der Mercedes Benz Group. „Aufgrund der Zuverlässigkeit, des Komforts und der Klimafreundlichkeit eignet er sich ideal für den Einsatz im BSAG-Netz“, sagt BSAG-Vorstandssprecher Hajo Müller.

Senatorin schwärmt

„Dank der neuen Flotte kann die BSAG jährlich mehr als 1.000 Tonnen CO2 einsparen“, schwärmt Maike Schaefer, ist sie doch nicht nur Senatorin für Mobilität, sondern auch für Klimaschutz.

Rund 750.000 Euro kostet jeder einzelne E-Bus, etwa doppelt soviel wie ein Dieselfahrzeug. Allerdings übernimmt das Bundesverkehrsministerium rund 80 Prozent der Mehrkosten. Und Schaefers Ressort legt noch ein wenig obendrauf.

BSAG-Flotte wird klimafreundlicher

Die BSAG will ihre Flotte nicht nur klimafreundlicher gestalten, sondern auch vergrößern. Bis zum Jahr 2023 will sie ihre Busflotte von derzeit 230 Fahrzeugen auf knapp 300 erhöhen. Auch darum möchte das stadteigene Unternehmen das Betriebsgelände in der Neustadt erweitern und im Umfeld Grundstücke kaufen. Erste Gespräche mit privaten Eigentümern laufen schon.

Außerdem braucht die BSAG Platz für die neuen Ladesäulen. Die ersten stehen zwar schon, reichen aber für die noch kommenden E-Busse nicht aus. Sogar eine Wasserstoff-Tankstelle ist geplant, Wasserstoff-Busse allerdings noch nicht. „Wasserstoff ist zu teuer“, sagt BSAG-Technikvorstand Thorsten Harder. Auch technisch habe ihn noch kein Modell überzeugt. Aber er will vorbereitet sein. „Wir brauchen Planungssicherheit für die nächsten 20 bis 25 Jahre.“

Tickets werden nicht teurer

Die Investitionen fallen in eine Zeit, in der coronabedingt weniger Menschen mit Bus und Straßenbahn fahren und die BSAG weniger einnimmt. Teurer werden die Tickets zwar nicht, für einige Gruppen werden sie in Kürze sogar billiger, aber eben nicht für alle. Um das zu erreichen, fordert Schaefer mehr Geld vom Bund. Ohne dessen Hilfe wird es auch kein 365-Euro-Jahrestickt geben und erst recht keine Freifahrten. „Dafür“, sagt Senatorin Schaefer, „ist im bremischen Haushalt nichts hinterlegt.“

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