Die Sparkasse Köln-Bonn betreibt schon eine, auch die Sparkasse Aachen und die Stadtsparkasse Düsseldorf und nicht nur sie: Sie setzen eine mobile Filiale ein. Jetzt soll sich auch die Sparkasse Bremen einen Bus anschaffen, der durch die Stadtteile fährt und den Service einer normalen Zweigstelle anbietet. Das fordert die SPD-Fraktion in der Bürgerschaft. Das Stadtparlament soll den Senat beauftragen, mit der Sparkasse Bremen über den Kauf eines „möglichst umweltfreundlichen Sparkassen-Mobils“ zu sprechen. Es soll „mindestens wöchentlich unterversorgte Gebiete“ anfahren, wie es im Antrag der SPD-Fraktion heißt.
Insbesondere Rentner litten darunter, dass die Sparkasse Bremen Filialen aufgegeben habe und stattdessen „Selbstbedienungsfilialen ohne persönlichen Service“ eingerichtet habe, kritisiert die SPD-Fraktion. Aber nicht nur Ältere, auch Menschen unter 65 Jahren, die nicht so mobil seien und digital nicht so aktiv, bräuchten mehr Unterstützung.
Senioren nicht verdrängen
Ähnlich sieht es die CDU-Abgeordnete Melanie Morawietz, die auch Seniorensprecherin ihrer Fraktion ist. „Die Senioren dürfen nicht an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden“, verlangt sie. In der nächsten Fragestunde der Bürgerschaft will sie vom Senat wissen, was er unternimmt, damit ältere und körperlich eingeschränkte Menschen auch ohne Online-Banking weiterhin ihre Geldgeschäfte tätigen können. Auch Morawietz schlägt eine „Bank on Tour“ vor. Außerdem, so die Christdemokratin, könnten Banken mit Vereinen kooperieren und gemeinsam Älteren bei Gelddingen helfen.
Bürgermeister Andreas Bovenschulte hatte schon im März an die Banken appelliert, mehr auf die Wünsche der Kunden einzugehen.
Von Bussen hält die Sparkassen Bremen allerdings nichts. „In Bremen verfügen wir über ein gut ausgebautes Netz“ von Bussen und Bahnen, sagt Sparkassen-Sprecherin Nicola Oppermann. Auf Wunsch würden Kontoauszüge nach Hause geschickt, und für 6,50 Euro bringe ein Bote Bargeld bis zu 500 Euro zu den Kunden.
Digihelfer
Außerdem will die Sparkasse „Digihelfer“ einsetzen, die beim Online-Banking helfen. Und dann gibt es noch das Telefon. „Als Kundin oder Kunde der Sparkasse Bremen brauchen Menschen mit Beeinträchtigungen nur ein Telefon, um ihre Bankgeschäfte zu erledigen“, sagt Oppermann.