Naturschutz zum Mitmachen

Es summt und brummt im bunt blühenden Staudenbeet. Aber wer fliegt da alles im Insektenschutz-Schaugarten beim Regionalen Umweltbildungszentrum (RUZ) Hollen? Und wie kann man selbst seinen Garten in ein Paradies für die kleinen Nützlinge verwandeln? Am kommenden Sonntag, 3. Juli, können sich alle Hobbygärtner darüber umfangreich vor Ort informieren. Von 14.30 bis 18 Uhr lädt das RUZ am Holler Weg 35 zum zweiten Insektenschutz-Aktionstag ein. Schon die Premiere im September vergangenen Jahres konnte 300 Besucher im frisch angelegten Schaugarten begrüßen. Das Refugium mit Elementen wie Staudenwiese, Teich, Trockenmauer oder auch Totholz wurde im Rahmen des Projektes „Insektenschutzakademie“ (Insa) angelegt, das noch bis Januar 2025 läuft. Jedes Jahr soll es dafür auch einen Insektenschutz-Aktionstag geben – bewusst immer zu einer anderen Jahreszeit.
„Es blüht gerade viel, die Zeit ist top. Der Garten wird von den Insekten gut angenommen“, sagt RUZ-Geschäftsführerin Marina Becker-Kückens. Wer der Tierwelt rund ums eigene Heim selbst etwas Gutes tun möchte, kann sich beim Aktionstag auf dem rund 2.000 Quadratmeter großen Schaugartengelände inspirieren lassen. Es gibt Mitmachangebote, Vorträge, einen Staudenverkauf, Führungen, Infostände und Vorführungen.
Um 14.45 Uhr referiert die Biologin Sandra Bischoff im Akademiehaus zum Thema „Faszination Insekten – Artporträts und Lebensweisen“. Der Vortrag richtet sich speziell an die Teilnehmer der Insektenschutz-Challenge, für die bundesweit bereits über 100 Gartenbesitzer gefunden wurden, die ihr Naturreich insektenfreundlich gestalten wollen. Aber auch alle anderen Interessierten sind willkommen. Wer keinen Platz im Raum ergattert, kann den Vortrag über einen Bildschirm verfolgen. Um 16 Uhr führt Bischoff dann durch den Insektengarten. Ausgestattet mit einem Mikrofon gibt es jede Menge Infos zu den tierischen Bewohnern.
Ebenso wird es wieder eine Führung von Kindern für Kinder geben. Die beiden achtjährigen bestens geschulten Mädchen starten um 15 Uhr zu ihrem Rundgang. Treffen für alle Führungen ist am Eingang des Insektengartens.

Mähen mit der Sense wird gezeigt

Coronabedingt hat das RUZ-Team im vergangenen Jahr keine Verpflegung angeboten. Das soll sich nun ändern. Es gibt Kuchen, selbstgemachte Waffeln, Kaffee und Kaltgetränke. Die Rotary-Jugendgruppe Rotoract verkauft Minztee zugunsten ukrainischer Kinder.
Als weitere Akteure sind der Naturschutzbund (Nabu), der Fuhrenkamp-Schutzverein, der Kleingartenverein Deichhorst, der Verein Naturgarten, das Projekt „Vielfalt in Geest und Moor“ aus dem Landkreis Oldenburg, Künstler Frank Lüdemann sowie Garten- und Landschaftsbau Kreye dabei. Kinder können beispielsweise an verschiedenen Stationen die Lebensräume der Insekten kennenlernen. RUZ-Gärtnerin Kerstin Fischer steht dieses Mal an einem eigenen Stand für Gartenberatungen zur Verfügung. Als ein Highlight beschreibt Becker-Kückens eine Vorführung zum Mähen mit der Sense. Ein Workshop dazu findet nur einen Tag zuvor statt und ist bereits ausgebucht.
Mit dem Aktionstag möchte das RUZ den Menschen das Thema Insektenschutz im eigenen Garten ganz praxisnah näherbringen. „Viele Gartenbesitzer haben Interesse daran, aber es fehlt an Mut. Viele wissen auch nicht, wie sie ihren Garten am besten gestalten können. Wir möchten sie informieren und ihnen die Angst nehmen“, so Becker-Kückens. Schon mit wenig Aufwand könne viel erreicht werden, auch in kleinen Gärten.
Das RUZ-Team selbst freut sich bereits über die vielen tierischen Gäste vor seiner Haustür. Von den zehn sogenannten Zielarten, anhand derer die Wirkung einer Naturschutzmaßnahme überprüft werden kann, wurden schon acht im Schaugarten gesichtet; etwa der Aurorafalter, die Rotpelzige Sandbiene, die Feldwespe, die Frühe Adonislibelle oder auch die Skorpionsfliege. Beim Aktionstag sollte es also einiges zu entdecken geben.
Mehr Infos zum Insa-Projekt gibt es auf insektenschutzakademie.de.