Auf der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales am 14. Juni wurden zwei Jugendliche vorstellig, die sich für den damaligen Tagesordnungspunkt zur verstärkten Jugendbeteiligung in der städtischen Politik stark machten. Das einstmalige Wahlkampfversprechen von mehr Jugendbeteiligung sei von den Jugendlichen der Stadt sehr beachtet worden, hieß es da. Es wurde eine umfassende und gut einstudierte Präsentation gegeben, in der es unter anderem hieß, man wolle keinen Posten von reinen Beobachtern. Darüber hinaus hätte man eine Umfrage unter den Jugendlichen der Stadt durchgeführt, wo Verbesserungsbedarf gesehen würde. Benannt wurden etwa die wenig umfangreichen Möglichkeiten zur Freizeitgesaltung und generelle Mängel bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Jugendlichen forderten Unterstützung, Einflussmögleichkeiten und Gelder. Auf dem Weg, diese Ziele zu erreichen, wurde bei der jüngsten Sitzung des Rates ein großer Schritt getan.
Kristin Lindemann (SPD), sprach von ihren eigenen Erfahrungen an der Integrierten Gesamtschule Osterholz-Scharmbeck (IGS), damals habe es wenig Raum für politische Entfaltung für junge Menschen gegeben, nach dem Schulabschluss hätten viele der Stadt den Rücken gekehrt. Sie sieht in der Jugendbeteiligung die Möglichkeit, eine stärkere Bindung zwischen jungen Menschen und der Stadt herzustellen.Im Allgemeinen ging eine positive Resonanz durch die Reihen der Politiker. Wilfried Pallasch (Bürgerfraktion/FDP) merkte an, dass es häufig schwer sei, Jugendliche für Themen der Politik zu begeistern. Wenn dies gelinge, habe man schon die halbe Miete. Hier sei es gelungen. Gleichzeitig ermahnte er seine Ratskollegen, die Jugendbeteiligung nicht über spezifische Parteischienen laufen zu lassen. Aus den Reihen der Grünen-Fraktion kam die Frage nach dem Budget auf mit dem Hinweis, dass es zahlreiche Förderprogramme gäbe, auf die man sich nun bewerben könnte.
Bürgermeister Thorsten Rohde schloss die Diskussion mit dem Hinweis: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Politik muss sich auch verjüngen.“ Wenig überraschend wurde der Antrag, dass die Verwaltung ein regelmäßiges Jugendforum zu veranstalten habe, angenommen.