Der Bremer Stadtreinigung (DBS) reicht es nicht mehr, die Mülltonnen nur zu leeren. Sie will auch wissen, was genau die Bremerinnen und Bremer wegwerfen. Das sieht das neue Abfallwirtschaftskonzept vor, das der DBS-Verwaltungsrat jetzt beschlossen hat.
Ihm gehören auch Bürgerschaftsabgeordnete der SPD, der Grünen, der Linken und der CDU an, Vorsitzender ist Enno Nottelmann, seit April dieses Jahres Staatstrat von Umweltsenatorin Maike Schaefer.
Experten sollen Müll sichten
„Wir gucken nicht in jede Tonne“, verspricht DBS-Sprecherin Antje von Horn. Geplant ist, dass die Müllautos am Ende ihrer täglichen Tour wie bisher den Müll auskippen. Aber bevor er verbrannt wird, sollen ihn Experten untersuchen, zumindest von einigen Ladungen Stichproben nehmen.
„Wir wollen daraus Schlüsse ziehen, ob zum Beispiel in der Resttonne auch Bio-Abfälle, Papier oder Verpackungen landen“, erklärt von Horn. Noch komme dies mitunter vor. Aber, sagt DBS-Vorständin Insa Nanninga, „wir dürfen die Potenziale, die in den Abfällen stecken, nicht ungenutzt lassen.“
Nicht alle Häuser verfügen über eine Tonne für Bio-Abfälle oder über eine für Papier und Pappe. Mitunter, etwa in engen Straßen im Viertel, wäre auch nicht überall genügend Platz für vier Tonnen pro Haushalt oder Haus. Denn neben Restmüll-, Bio- und Papiertonne gibt es ja auch noch die gelbe Tonne für Plastikverpackungen.
Neue Recycling-Station kommt
Vielleicht, heißt es bei DBS, müsse man in einigen Gegenden andere Lösungen finden, etwa mehr Container aufstellen. Derzeit gibt es in der Hansestadt rund 270 öffentliche Plätze mit Containern.
Im kommenden Jahr will DBS mit dem Neubau einer Recycling-Station in Osterholz beginnen. „Für die Folgejahre“, sagt DBS-Vorständin Daniela Enslein, „dient sie als Vorbild.“