Da saß Marco Friedl nun in Werders am Donnerstag frisch präsentierten Dritt-Trikot auf der Tribüne hinter Werder-Geschäftsführer Frank Baumann und Präsident Hubertus Hess-Grunewald. Keine Marketingmaßnahme, um den Absatz des neuen Shirts im Fanshop anzukurbeln, sondern das sehr vorzeitige Ende eines kurzen Arbeitstags des Kapitäns.
Rote Karte geht in Ordnung
Friedl war der Unglücksrabe bei der 0:2-Auswärtsniederlage im Breisgau, weil er bereits nach 14 Minuten Freiburgs Gregoritsch nur per Notbremse stoppen konnte, bevor dieser frei vor Werder Keeper Jiri Pavlenka aufgetaucht wäre. Die Rote Karte durch Schiedsrichter Dankert ging auch absolut in Ordnung.
Nur eine Frage der Zeit
Und fortan musste der Innenverteidiger mit ansehen, wie seine Mannschaftskollegen versuchten zumindest einen Punkt beim SC Freiburg zu ergattern. Mit einer extrem defensiven Ausrichtung weit in der eigenen Spielhälfte wollte Trainer Ole Werner diesen Punkt erst einmal sichern und damit hatten die Freiburger auch lange Zeit Probleme. Aber wenn eine Mannschaft den Gegner ständig umspielt wie beim Handball am gegnerischen Wurfkreis, dann ist es oft nur eine Frage der Zeit, bis es irgendwann klingelt. Zumal die Bremer kaum für Entlastung sorgen konnten gegen gut gestaffelte Hausherren, die durch den Erfolg weiter an der Spitze der Bundesliga mitmischen.
Werder bietet zu wenig
Vincenzo Grifo avancierte zum spielentscheidenden Akteur. Vor dem 1:0 (56.) durch Kübler narrte er auf Linksaußen Werders Mitchell Weiser und das 2:0 (80.) erledigte er aufreizend lässig vom Elfmeterpunkt, nachdem er selbst zuvor von Felix Agu gefoult worden war.
Werder kam über die gesamte Partie zu maximal einer gefährlichen Offensivaktion – zu wenig, um trotz neuer Trikots auch nur in die Nähe eines Punktgewinns zu kommen.