Das Weserstadion mit 43.100 Zuschauern (davon 4.000 aus Berlin) ausverkauft, alle Stammspieler wieder an Bord: Die Voraussetzungen für Werder sind gut, um die drei Niederlagen in den vergangenen drei Partien vergessen zu machen und gleichzeitig daran zu arbeiten, die Heimstatistik aufzuhübschen.
„Bis auf Mbom und Rapp sind alle wieder im Training“, verkündete Werder-Trainer Ole Werner anlässlich der Pressekonferenz vor dem Spiel am Freitagabend (20.30 Uhr) gegen Hertha BSC. Besser noch: Alle Spieler sind grundsätzlich fit genug, um auch in der Startelf stehen zu können, erklärte er. Das heißt aber nicht, dass etwa Leonardo Bittencourt deshalb zwangsläufig in der ersten Elf auflaufen wird. „Gerade bei denen, die etwas länger raus waren, müssen wir sehen, ob es Sinn macht, sie von Anfang an zu bringen“, sagte Werner ohne sich in die Karten schauen zu lassen.
Wer spielt in der Abwehr?
Das betrifft auch die Abwehr, in der Kapitän Marco Friedl (Rotsperre) mit Sicherheit fehlen wird. Mit Milos Veljkovic, Niklas Stark und Amos Pieper stünden drei gelernte etablierte Innenverteidiger für die drei Planstellen in der Dreierkette zur Verfügung. Allerdings haben alle drei rechts ihren stärkeren Fuß. Denkbar daher, dass Anthony Jung wie schon in Freiburg den linken Part der Innenverteidigung übernimmt und Lee Buchanan wieder die linke Außenbahn beackern darf.
Gerade gegen den schnellen Dodi Lukebakio könnte das eine Option für Werder sein. „Wir müssen mannschaftlich reagieren“, sagt Werner zu der Herausforderung, den schnellen Stürmer auszubremsen. „Das kann nie ein Spieler alleine lösen.“
Kein Schlüsselspiel
Als „Schlüsselspiele“ will Werner die Begegnungen gegen Berlin und dann gegen Schalke (Heimspiel am 5. November 18.30 Uhr) nicht bezeichnen. „Es gibt immer 10-12 Mannschaften, die erstmal Punkte gegen den Abstieg sammeln. Da zählen auch wir dazu“, begründet der Trainer. Der bisherige Saisonverlauf habe gezeigt, dass es mit Sicherheit kein Spiel geben werde, wo Werder als der haushohe Favorit reingehe. „Es gibt aber auch kein Spiel, wo wir von Anfang an chancenlos sind“, meint er.