Das Lernhaus im Campus steht für die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedarfen. Im Sommer hat der Schulleiter allerdings Alarm geschlagen. Für die Inklusion brauche man mehr Hilfe. Foto: Johannsen
Lernhaus OHZ

„Verunsicherung ist extrem groß“

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Die IGS und das Lernhaus könnten zusammengelegt werden. Die Verantwortliche bemühen sich um Ruhe.

Die Gerüchteküche brodelt: Das Lernhaus und die Integrierte Gesamtschule (IGS) könnten zusammengelegt werden. So hören es zumindest Schüler, Eltern und Lehrer seit geraumer Zeit. Doch ob es zu einer Fusion kommen könnte, ist fraglich. Und: Viele der Verantwortlichen lehnen sie ab.

Veränderungen gefordert

Initiator der Spekulationen ist Christian Osterndorf, Schulleiter des Lernhauses, wenn auch eher unfreiwillig. Im Sommer hatte er zu einem Runden Tisch geladen. Denn rund 50 Prozent der neuen Fünftklässler, die im August am Lernhaus eingeschult wurden, haben einem sonderpädagogischen Bedarf. „Wir können den Schülern einfach nicht mehr gerecht werden“, sagt Osterndorf. „Auch im Namen der Inklusion nicht.“ Deshalb hatte der Schulleiter zum Gespräch geladen und der Stadt Lösungsvorschläge gemacht. Darunter auch die Zusammenlegung der beiden Schulen.

Keine Zusammenlegung gewünscht

„Das war aber nur ein Vorschlag unter vielen“, sagt Osterndorf und macht deutlich: „Das Lernhaus wünscht sich keine Zusammenlegung mit der IGS.“

Schüler sollten im Mittelpunkt stehen

Da nun aber das Gerücht in der Welt ist, sind gerade Eltern besorgt. „Es gibt viele Halbwahrheiten, die weitererzählt werden“, sagt Sonja Fricke, Schulelternrat-Vorsitzende der IGS. „Die Verunsicherung ist extrem groß.“ Dabei sollte es gar nicht um die Befindlichkeiten der Eltern gehen, sondern um die der Kinder, findet Fricke. „Sie besuchen schließlich die Schule.“

Konzept soll erhalten bleiben

Dem schließt sich auch Sandra Schütt vom Elternrat des Lernhauses an. „Wir sind dankbar, dass Herr Osterndorf den Runden Tisch initiiert hat“, sagt sie. Am Lernhaus müssten dringend Veränderungen eingeleitet werden. Nur durch eine „gerechte Verteilung“ der Kinder mit Bedarf könne das besondere Konzept des Lernhauses, das viel selbstständiges Arbeiten vorsieht, erhalten bleiben.

Schüler wollen abwarten

Gelassen sind dagegen die Schüler des Lernhauses, sagen ihre Vertreter Henrik Czerwolka und Caithlyn Griese: „Die Zusammenlegung wurde diskutiert.“ Doch nun sei Ruhe eigekehrt. „Wir müssen abwarten. Es ist kein großes Thema mehr.“

Stadt prüft Vorschläge intern

Zum Ruhe bewahren ruft auch Susanne Fedderwitz vom Fachbereich Bildung und Soziales der Stadt auf. „Wir sammeln gerade intern Möglichkeiten, wie die Situation des Lernhauses verbessert werden könnte“, sagt sie. Diese müssten rechtlich abgeklärt werden und erst dann würde man in die Öffentlichkeit gehen.

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