Der Ort, an dem die Kirche steht, wurde -laut Mythos- von einem Ganter auserwählt. Fotos: Konczak
Mythen

Mythen der Vergangenheit

Von
Entstehung des Ortsnamens, Tritt des Teufels und Riesen

Wer kennt sie nicht, die gruseligen Gute-Nacht-Geschichten der Eltern und die Mythen, die während einer Übernachtungsparty geflüstert werden. Inhalte dieser Erzählungen reichen von der Entstehung des Ortsnamens Ganderkesee über den Bau der Kirche, bei der der Teufel mitgeholfen haben soll, und Riesen, die an der Delmenhorster Geest hausten.

Mythos 1:
Die Namensentstehung

Es war einmal eine kleine Gemeinde mit einem kleinen See. Als diese zum Christentum wechselte, brauchten sie einen heiligen Ort für ihre Gottesdienste. Viele hatten Ideen und Vorschläge, jedoch entstand bald ein großer Streit, der die Gemeinde zu entzweien drohte. Bevor dies geschah, wurde ein zuvor geblendeter Ganter hoch in den Himmel geworfen. Der Ort, an dem er landete, sollte derjenige werden, der von da an die Kirche tragen durfte. Es begab sich so, dass der Ganter auf dem kleinen See landete und dieser nun fortan Stätte der Kirche ist. Daraus entstand der Name Ganterkiesen, vom Ganter erkoren, an den später das Wort „See“ angehangen wurde.
Übrigens: Den Gänsen wird in der Mythologie Zauberkraft und Weissagungen zugewiesen.

Mythos 2:
Die Erbauung der Kirche

Die Kirche St. Cyprian und Cornelius ziert bis in alle Ewigkeit der Huftritt des Teufels. Foto: Konzcak

Nachdem der Ganter nun den Ort für die Kirche auserwählt hat, geht es an die Erbauung. Um kräftige Arbeiter dafür zu finden, musste die kleine Gemeinde den Teufel austricksen. Dieser wurde in dem Glauben gelassen, dass ein neues Wirtshaus entstehen soll. So kam es, dass er tatkräftig mit von der Partie war. Eines Tages war der Teufel verhindert, was die Gemeinde dazu nutzte, eine Kanzel einzusetzen. Bei seiner Rückkehr bemerkte er die List und versuchte mit einem kräftigen Tritt die Kirche zu zerstören. Dies gelang ihm nicht, stattdessen hat er nur seinen Hufabdruck hinterlassen. Dieser ist bis heute in den Grundmauern der Kirche zu erkennen.

Mythos 3:
Die Riesen am Fluss

Lange bevor die Weser eingedeicht war, strömte das Wasser bis an den Rand der Delmenhorster Geest. An diesem Ort nahe Bookholzberg hausten Hünen, auch als Riesen bekannt. Diese hatten Nachbarn auf der anderen Seite der Weser, die sie hin und wieder besuchten. Bei jedem Gang sammelte sich Sand in den Schuhen und da sie anständige Riesen waren, leerten sie diese am Rande der Delmenhorster Geest immer aus.

Diese Leerungen sind an der Stelle heute als kleine Sandhügel zu erkennen. Bei Streitigkeiten warfen die Riesen gerne mal Steine aus Granit. Auch diese sind heute noch zu finden, die Hünensteine liegen bei Stenum. Wenn die großen Wesen sich nicht stritten oder gerade besuchten, spielten sie gemeinsam. Dabei warfen sie sich große Stücke Klitzholz zu. Als nun der Vorrat erschöpft war, bat ein Riese seinen Nachbarn um dessen Axt. Leider warf der Riese diese so unglücklich, dass er den anderen in der Brust traf, woraufhin dieser seinen Wunden erlag. Lange Zeit war das Hünengrab auf dem Bookholzberg bekannt, doch heutzutage ist es nicht mehr auffindbar.

Weitere Mythen

Es gibt in und um Ganderkesee noch viele weitere solcher Mythen. Einige davon sind in der App der Gemeinde Ganderkesee festgehalten und können zu Fuß oder mit einer Radtour erkundet werden.

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