Die Schulbücherei lebt

Bücher sind die Schlüssel zu neuen Welten und oftmals der einzige Weg, seiner eigenen Realität für eine Weile zu entschwinden.

Am Max-Planck-Gymnasium gibt es seit nunmehr zehn Jahren das Projekt „Living Library“, das in Form eines Seminarfachs Schülerinnen und Schüler dazu ermutigt, Leseförderungsprojekte zu entwickeln, zu organisieren und letztendlich zu veranstalten.

Belebung der Bibliothek

„Die Bibliothek war anfangs kein gemütlicher Raum. Er war dunkel, alt und wurde wenig genutzt“, reminisziert die Lehrerin und stellvertretende Schulleitung Erika Labinsky. „Mit dem Seminarfach wollen wir, dass der Raum wieder zum Leben erweckt wird“, erklärt Labinsky die Idee hinter dem Projekt. Gemeinsam mit Julia Pietyra, die nicht nur Lehrerin ist, sondern seit zwei Jahren auch die Bibliotheksleitung übernommen hat, leitet sie das Seminarfach.

Seminarfach mit praktischen Inhalten

„Der Kurs ist gleichzeitig eine Schülerfirma, die auch Events veranstaltet. Mittlerweile wird die Bücherei viel genutzt und verfügt über eine ruhige Lernatmosphäre“, ergänzt Pietyra.
Die Lilis, wie die Schüler liebevoll von ihren Lehrkräften genannt werden und eine Wortverschmelzung aus dem Kurstitel „Living Library“ ist, sammeln während des Seminars praktische Erfahrungen. Jeder der insgesamt 23 Teilnehmenden übernimmt ein frei gewähltes Event. Dazu gehören unter anderem Leseabende, die Erstellung und die Nutzung des Instagram-Accounts, ein Bücherbasar und der Poetry-Slam. „Bei den Leseabenden haben wir für die Fünftklässler aus dem kleinen Maxe spaßige Workshops vorbereitet“, stellt Clarice Ebert eins der vielen Projekte vor. „Durch die Events sind wir viel selbstständiger geworden, da jeder eine Rolle übernehmen musste“, fasst Jule Osmers die gesammelten Erfahrungen stellvertretend für alle zusammen.

Die theoretischen Inhalte können also direkt praktisch genutzt werden, wodurch die Schüler etwas für ihr Leben lernen. Die Lilis führen während des Seminars zudem die Schülerfirma weiter. Durch Bücherbasare und Veranstaltungen wie der Poetry-Slam generieren sie Einnahmen, die sie wiederum eigenverantwortlich in neue Projekte investieren können. So wurde vor Kurzem zum Beispiel der Computerraum innerhalb der Bibliothek verschönert oder neue Bücher angeschafft.

Das Seminar lebt von engagierten Schülern und der derzeitige Abschlussjahrgang hat sehr viel dafür getan, dass die Bücherei mit Leben gefüllt wird und Jugendliche ihre Freude am Lesen entdecken.