Quadratisch, praktisch, schnell – Immobilien Bremen hat ein Fertighausmodul aus Holz entwickelt, dass vor allem für die Unterbringung von Flüchtlingen gedacht ist. Auf mehr als 60 Quadratmetern sollen die „Bremer Module“ eine kleine Küche, ein Bad, und Schlafräume für zwei bis drei Personen bieten.
„Die einzelnen Wohnquadrate können ganz unterschiedlich zusammengesetzt werden“, erklärt der Achitekt Jürgen Fiedna, der die flexible Unterkunft entwickelt hat. Sie können so auch zu Gemeinschaftsräumen oder zu Kindertagesstätten werden. Und zwei- bis dreistöckig übereinandergesetzt bekommen sie den Charakter eines Einfamilienhauses. „Das ist dann für den psychologischen Effekt ganz wichtig“, so Fiedna.
Modul kann an nur einem Tag gebaut werden
Nicola Ueberdiek von Immobilien Bremen sieht vor allem die praktischen Gesichtspunkte: An einem einzigen Tag können die Häuser zusammengesetzt werden. Die Bauteile dafür können von Handwerkern aus der Region hergestellt werden – „so stärken wir die heimische Wirtschaft.“
Die Wärmedammklasse ist zudem viel besser als bei Containern. „Das ist gerade einer grünen Landesregierung wichtig.“ Und noch einen Vorteil haben die Holzbauten gegenüber den Metallkisten: „Sie sind witterungsbeständiger und halten länger. Container sind nach ein paar Jahren Sondermüll“, erklärt Ueberdiek.
Die „Bremer Module“ hingegen können nach der Nutzung durch Flüchtlinge an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden und zum Beispiel als Unterkunft für Studenten dienen.
Im Spätherbst erste Anlage im Technologiepark
Entstanden ist die Idee aus der Not heraus. „Als immer mehr Flüchtlinge kamen, wurde es in ganz Europa immer schwieriger und teurer, Container zu bekommen“, erzählt Ueberdiek. Mit der neuen Entwicklung ist man nun unabhängiger von solchen äußeren Faktoren.
Im Spätherbst soll die erste Anlage im Technologiepark eröffnet werden. In sechs zweigeschossigen Gebäudekomplexen können jeweils zwei Wohngruppen mit acht bis zehn Personen untergebracht werden – insgesamt sollen dort 120 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge untergebracht werden. Räume für Gemeinschaftsaktivitäten, Büroräume und ein Betreuerzimmer sind auch mit eingeplant.
Ob es weitere Anlagen geben wird, steht noch nicht ganz fest. Immerhin 5,56 Millionen Euro kostet der Bau der Anlage. „Billiger als Containerdörfer können wir leider nicht sein“, gibt Ueberdiek zu.