Es scheint eine schier unendliche Geschichte zu sein, die jetzt aber wohl ihr Ende findet: Die Wiedereröffnung des Hallenbades nach der Rundum-Sanierung soll kurz bevorstehen. „Wir sind auf der Zielgeraden“, versicherte Henry Peukert, Geschäftsführer der Bäder- und Saunabetriebsgesellschaft, am Donnerstag im Bäderbetriebsausschuss.
Nach dem Befüllen des Beckens vor wenigen Wochen sei festgestellt worden, dass die Gummidichtungen für die Unterwasserfenster der LED-Beleuchtung undicht waren. Derzeit wird das Becken erneut gefüllt, daneben laufen noch einige weitere Prüfungen. Einen Termin zur Wiedereröffnung mochte Peukert nicht nennen. „Ich bitte um Geduld. Wir werden den Vereinen so schnell wie möglich das Signal geben.“
Start der Freibadsaison für 17. April angepeilt
Den Start der Freibadsaison hat der Bäderchef derweil schon fest im Blick. Angepeilt ist der 17. April. Ab dann soll das Bad wieder stufenweise öffnen. Als erstes lädt das Sportbecken zum Badespaß ein, während Springer- und Erlebnisbecken vorbereitet werden. Bei einer entsprechenden Schönwetterperiode könne man so gleich reagieren und auch die anderen Bereiche öffnen. „Diese flexible Regelung hat sich bewährt“, so Peukert, der auch schon ankündigte, dass es vor den Ferien wieder eine Beachparty für Kinder und Jugendliche geben soll. Dann kann auch die Beachbar genossen werden, die in dieser Saison in Betrieb genommen wird.
Wer das Frei- oder Hallenbad künftig besucht und über 18 Jahre alt ist, muss womöglich etwas tiefer in die Tasche greifen. Nach dem Anstieg des Saunahuus-Preises um zwei Euro soll der Eintritt für Erwachsene für beide Bäder angesichts der steigenden Betriebs- beziehungsweise Energiekosten zum 1. April von 4,50 auf 5,50 Euro angehoben werden.
Höhere Eintrittspreise
Der Bäderbetriebsausschuss stimmte mehrheitlich für eine Änderung der Entgeltordnung, Gegenstimmen gab es von der FDP und von den Grünen. Sowohl FDP-Ratsherr Axel Konrad als auch Grünen-Fraktionschef Dr. Volker Schulz-Berendt hielten eine Erhöhung um 50 Cent für angemessen. Schulz-Behrendt regte zudem die Einführung eines Tagestickets an, mit dem man das Bad zwischendurch verlassen könne, und eine neue Saisonkarte. Peukert steuerte dagegen. Ein solches Tagesticket sei organisatorisch nicht realisierbar, auch könnten diese Karten an andere Personen weitergegeben werden. Mit den übertragbaren Saisonkarten, die es früher gab, habe man keine guten Erfahrungen gemacht. Es gebe bereits den Sporttarif für 3 Euro für vormittags und abends, außerdem könne man über Geldwertkarten Rabatte bekommen. Die höheren Preise hält Peukert für legitim. „Die anderen Kommunen sind in derselben Situation und werden nachziehen“, ist sich der Bäderchef sicher. Die Änderung der Entgeltordnung wandert im März in den Verwaltungsausschuss und in den Gemeinderat.
Die Zahlen des Freibades klettern derweil nach den pandemiebedingten Einschränkungen wieder nach oben. 58.000 Gäste wurden in der vergangenen Saison gezählt, die Summe liegt laut Peukert „im guten mittleren Bereich“. Erwartet habe er jedoch mehr. In einer regulären Saison begrüße das Freibad zwischen 40.000 und 60.000/70.000 Besuchern, im bislang besten Jahr waren es 80.000. Als „Glücksfall“ habe sich das Kursbecken angesichts der Hallenbadschließung erwiesen. 11.800 Gäste aus Schulen und Vereinen nutzten es im vergangenen Jahr, 25.000 besuchten Schwimmunterricht- und Aquafitkurse.
Saunahuus ist ein Besuchermagnet
Ein wahrer Besuchermagnet ist das Saunahuus. Allein im Januar diesen Jahres nutzten es schon 6.700 Menschen – durchschnittlich 200 am Tag. Die Zahlen aus 2022 bewegen sich fast wieder auf Vor-Corona-Niveau. 46.600 Besucher ließen es sich in der Sauna gutgehen, wobei es im ersten Quartal noch Einlassbeschränkungen gab. 2019 waren es 53.000. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Das Saunahuus ist auf Erfolgskurs“, resümierte Peukert. Die umbaubedingte sechsmonatige Schließung der Olantis-Sauna in Oldenburg in diesem Jahr dürfte noch einen Schub geben.
Im September sollen beim Saunahuus die Kabinen in der Panaromasauna „Utkiek“ sowie im „Immenhuus“ saniert und modernisiert werden. „Die Gäste können sich schonmal auf besondere Alleinstellungsmerkmale freuen. Zum Beispiel eine Solebedampfung“, verriet der Bäder-Geschäftsführer, der das allerdings nicht mehr in seiner bisherigen Position erleben wird.
Henry Peukert wechselt nach Berlin
Zum 1. April wechselt Peukert nach Berlin, wo er sich nochmal neuen Herausforderungen stellen wolle. Die Nachfolge stehe kurz vor der Festschreibung und Veröffentlichung, verhieß Bürgermeister Ralf Wessel.