Es ist die mittlerweile vierte Ausgabe der Raw Photo Triennale, die seit dem heutigen Samstag, 18. März, das Künstlerdorf erneut in den Bann der Fotografie versetzt. In vier Häusern behandeln vier Ausstellungen jeweils ein gesondertes Thema, von einer Koryphäe der Fotografie kuratiert. Die Themen „Ego“, „Fake“, „Next“ und „Risk“ ordnen sich dabei dem Jahresthema „Turning Point Turning World“ unter. Ein Thema, das sich laut Festivalleiter Jürgen Strasser praktisch aufgedrängt hat, er benennt den Klimawandel und den Krieg in der Ukraine.
Diesen greift die Große Kunstschau auf, in der die Ausstellung „Risk“ läuft. Hier werden aktuelle politische Themen behandelt. So etwa in der eindrucksvollen Videoinstallation „The Flood“ der Künstlerin Tina Farifteh. Kuratorin Julia Bunnemann erklärt, dass Meeresfluten mit Migrationswellen in Verbindung gebracht werden, so auf eine negative Konnotation hingedeutet wird. Das Unbehagen macht sich deutlich, indem Stimmengewirr immer lauter, bis an die Grenze des Unerträglichen, wird.
Ganz anders die von Wolfgang Zurborn kuratierte Ausstellung „Fake“ in der Kunsthalle. Schwarzhumorig kommen die Arbeiten von Weronika Gesicka rüber, die amerikanische Ikonografie der 40er und 50er Jahre verfremdet. Ein großes Familienportrait grinst da etwa mit dupliziertem Klonausdruck in die Kamera. Doch auch der Politik gewährt die Ausstellung Raum. Arbeiten von Max Pinckers beschäftigen sich mit Geschichten aus der Zeit der US-Präsidentschaftswahl 2016.
Daria Bona und Cale Garrido kuratieren die Ausstellung „Ego“ im Haus im Schluh. Dort sind aus völlig unterschiedlichen Positionen Selbstportraits und Eindrücke des eigenen Lebens zu entdecken.
Die Ausstellung „Next“ ist im Barkenhoff zu sehen, sie wird ebenfalls von Bona und Garrido kuratiert. Unter anderem gibt es Arbeiten von Shane Hynan zu sehen, der das Ende des industriellen Torfabbaus in seiner irischen Heimat dokumentiert.
Die diesjährige Raw Photo Triennale läuft bis zum 11. Juni. Weitere Ausstellungsorte, Eintrittspreise und Öffnungszeiten findet man unter raw-phototriennale.de.