Sorgt immer wieder für Gesprächsstoff: die Kita-Situatioj n in Bremen.Foto: Evgeni Tcherkasski auf Pixabay Sorgt immer wieder für Gesprächsstoff: die Kita-Situatioj n in Bremen.Foto: Evgeni Tcherkasski auf Pixabay
Erziehung

Katastrophe in der Kita

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Initiative will mit Kundgebung auf Situation aufmerksam machen

„Die Betreuungssitution in Bremer Kitas ist extrem angespannt – und zwar trägerübergreifend“, sagt Julia Offermann, die gemeinsam mit anderen Eltern im Herbst 2022 die Initiative „Kitastrophe“ gegründet hat.

„Wir wollen eine Lobby für die Kinder und die Eltern sein, aber auch für die Fachkräfte, die total überlastet sind und ihre Arbeit nicht mehr leisten können“, erklärt die Mutter. Dafür haben sie am Mittwoch, 26. April, ab 15.30 Uhr auf dem Marktplatz vor der Bremischen Bürgerschaft eine Kundgebung geplant.

Die Initiative möchte zeigen, was es bedeutet, wenn die Kita-Versorgung ausfällt oder nur eine Notbetreuung gewährleistet wird. „So etwas kann existenzbedrohend sein. Einer Alleinerziehenden, die oft bei der Arbeit fehlt, weil ihr Kind nicht betreut ist, kann im schlimmsten Fall eine Kündigung drohen“, so Offermann.

Sie selbst musste für ihr älteres Kind den Kita-Platz einklagen. „Das konnte ich aber nur, weil ich eine Rechtsschutz-Versicherung habe. Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie einen Rechtsanspruch auf einen Platz haben“, meint die Mutter.

Situation für Kinder belastend

Da sie aber keinen Platz für ihr zweites Kind bekommt, muss sie momentan in Elternzeit bleiben – obwohl sie finanziell gesehen wieder arbeiten gehen müsste. Aber nicht nur für die Eltern, auch für die Kinder sei die Situation belastend.

Diese Probleme seien schon lange bekannt. Deswegen hat die Initiative bereits über 2.300 Stimmen für ihre Petition gesammelt. „So wollen wir Druck auf den Senat ausüben. Wir wollen gehört werden und auf die Lage aufmerksam machen“, hofft Offermann.

Konkrekt wollen sie Ausbildungswege angemessen vergüten und den Zugang zur Ausbildung erleichtern, etwa durch mehr Pia-Plätze. Weiterhin fordert die Initiative die Anwendung des wissenschaftlich empfohlenen Betreuungsschlüssels, zum Beispiel bei Kindern unter drei Jahren ein Betreuer auf drei Kinder statt auf neun und bei älteren Kindern ein Betreuer auf 7,5 Kinder statt auf 20.

Bei der Kundgebung werden Geschichten von betroffenen Familien vorgelesen und ihnen eine Stimme gegeben. Offermann betont: „Eltern, Kinder und Fachkräfte werden auf dem Marktplatz zeigen: Wir brauchen Lösungen – akut und langfristig.“

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