Aktuell hat Evelin Meyer den ukrainischen Büchern in der Bibliothek einen Ehrenplatz zugedacht. Sie hofft, dass Ehrenämtler dabei helfen, das Projekt bekannt zu machen. Foto: Roskamp
Es war keine unverhoffte Gabe, die die Bücherei der Gemeinde Grasberg vor kurzem erhielt. Vielmehr hatte die Körber Stiftung den öffentlichen Bibliotheken des Landes angekündigt, dass man sie demnächst mit jeweils 30 Büchern in ukrainischer Sprache ausstatten werde. Wer dies nicht wünsche, möge sich melden, so die Ankündigung der Stiftung. „Ein Stück Heimat“ lautet der Titel des Projekts, unter den Titeln, die Grasberg erreicht haben finden sich sowohl Titel für Kinder wie auch für Erwachsene. Doch auch mit besonderen Herausforderungen ist die Gabe verbunden.
Evelin Meyer, Bibliothekarin in Grasberg, verfügt über Kenntnisse des Kyrillischen Alphabets, doch die Ordnung in der Bücherei Grasberg ist hierfür nicht ausgelegt. So konnte Meyer die Titel zwar einigermaßen schnell anhand der mitgelieferten Liste zuordnen, musste sich aber auch überlegen, wie die Titel in Reihenfolge zu bringen sind.
Von diesem kleinen organisatorischen Schluckauf abgesehen, sieht Meyer außerdem die Schwierigkeit darin, Menschen aus der Ukraine das Angebot näher zu bringen. Da sie nicht davon ausgeht, dass viele Ukrainer deutschsprachige Zeitungen lesen, hofft sie auf die Mithilfe ehrenamtlicher Helfer, die den Ukrainern von den Büchern erzählen. Einen Bibliotheksausweis zu erstellen, das sei kein Problem, so Meier. Notfalls könne man sich per Übersetzungsapp miteinander verständigen.
Auch andere Bibliotheken führen nun jeweils 30 gespendete Bücher in ukrainischer Sprache, darunter auch die Büchereien in Lilienthal und der Kreisstadt. In Grasberg wurden bereits Titel verliehen, Meyer hofft indes, dass das Angebot noch größere Wellen schlägt.
