Der an Ufern, Waldrändern und manchmal auch in Grünanlagen und Gärten wachsende Riesenbärenklau kann bis zu drei Meter hoch werden. Das auch als Herkulesstaude bekannte Gewächs wächst schnell und breitet sich auch schnell aus – für den Menschen ist die Staude nicht ungefährlich.
Bernd Quellmalz vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt: „Der Saft der Pflanze kann in Verbindung mit Sonnenlicht verbrennungsartige Entzündungen, Schwellungen und Brandblasen auslösen.“ Diese Gefahr besteht beim Pflücken der Blüten, Stängel oder Blätter ebenso wie bei Bekämpfungsmaßnahmen. „Also sollte man sich nur komplett geschützt mit Handschuhen und Schutzbrille nähern“, empfiehlt der Experte.
Sichtungen der Staude melden
Für die Gemeinde Ganderkesee kümmert sich seit diesem Jahr das Amt für Naturschutz und Landschaftspflege beim Landkreis Oldenburg um die Bekämpfung der Stauden. Der direkte Draht dorthin lautet 04431/850. Dort können künftig auch entsprechenden Pflanzenvorkommen gemeldet werden. „Die Pflanzen werden möglichst komplett ausgegraben und entsorgt “, betont Hauke Gruhn, Pressesprecher der Gemeinde Ganderkesee. Lediglich an Standorten an denen dies nicht möglich sei, werde einmalig während der Blütezeit Gift eingesetzt. „Diese chemische Pflanzenbehandlung muss die Landwirtschaftskammer vorab genehmigen“, so Gruhn.
„In Delmenhorst kommt der Riesenbärenklau bisher sehr selten vor“, teilt der Fachdienst Stadtgrün und Naturschutz der Stadt Delmenhorst auf Nachfrage mit. Es gebe im Stadtgebiet keine bekannten Standorte in Grünanlagen oder in der Nähe von Kinderspielplätzen.
Damit das so bleibt, bittet der zuständige Fachdienst die Bürgerinnen und Bürger um deren Mithilfe: Für Meldungen von Vorkommen aber auch für Fragen wendet man sich per E-Mail an naturschutz@delmenhorst.de.
Eigenhändiges Entfernen nur mit Schutzkleidung
„Mitarbeitende des Baubetriebs entfernen die Herkulesstaude auf öffentlichem Grund, sobald sie dort auftritt. Die Blütenstände werden vor der Aussamung abgeschnitten“, sagt der stellvertretende Pressesprecher der Stadt Delmenhorst, Felix Frank. Besondere Vorsicht sei bei Mäharbeiten oder dem Abschlagen der Pflanzen geboten. Die Blüten der Staude sind weiß oder gelbgrün.
Private Grundstücke fallen nicht in der Zuständigkeit der Kommunen. „Es ist gefährlich, wenn man laienhaft versucht, die Pflanze zu entfernen“, findet Bernd Quellmalz vom BUND. Die Blütenstände sollte man nur gut geschützt – vollständig bekleidet, mit Handschuhen und Schutzbrille – vor der Aussamung abschneiden und über den Hausmüll entsorgen. Für eine dauerhafte Entfernung ist es sinnvoll, die jungen Pflanzen mit der Wurzel auszugraben und zu entsorgen. Keinesfalls gehört der Abfall auf den Kompost.