Blütenwiesen sind ein wahres Paradies für Insekten aller Art. Symbolbild: Pixabay
Grauer Schotter statt grüne Pflanzen, ökologische Wertlosigkeit statt Lebensräume: Der Landkreis Oldenburg will verstärkt gegen Schottergärten vorgehen, wie Torsten Stuhr, Leiter des Bauordnungsamtes, bereits vor einigen Wochen im Umweltausschuss erklärte. Eigentümer werden angeschrieben und bekommen sechs Monate Zeit, ihre Schottergärten in einen ordnungsgemäßen Zustand zu versetzen. Wird nichts getan, droht ein Zwangsgeld, wogegen Betroffene jedoch Widerspruch einlegen können.
Der Landkreis werde vom Grundsatz her anlassbezogene örtliche Kontrollen durchführen, wie Sprecher Oliver Galeotti auf Nachfrage zum Prozedere erklärt. Das gelte insbesondere dann, wenn nicht-anonyme Seiten wie beispielsweise Nachbarschaften oder Gemeinden Hinweise liefern oder der Landkreis selbst bei anderen Überprüfungen fündig werde. „Eine nachträgliche Kontrolle kann nur im Rahmen einer erneuten örtlichen Überprüfung stattfinden, wenn die Betroffenen den Beseitigungsnachweis wie zum Beispiel Fotos nicht schon von sich aus erbringen“, so Galeotti.
Nur wenige Schottergärten bekannt
Wie groß das Problem der Schottergärten im Landkreis ist, dazu lägen derzeit keine konkreten Daten vor. „Es wird nicht zu bestreiten sein, dass es auch im Landkreis Oldenburg mit der Anlage von Schottergärten Verstöße gegen § 9 Abs. 2 NBauO gibt. Andererseits nehmen diese auch keine herausragenden Ausmaße an“, erläutert der Sprecher dazu. Ein Vorgehen gegen Schottergärten beschränke sich derzeit nur auf wenige Einzelfälle.
Schottergärten sind mit Schotter, Kies oder Splitt bedeckte Flächen, die keine oder nur eine spärliche Bepflanzung aufweisen. Mittlerweile sind sie weitreichend verboten. Mitte Januar hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg geurteilt, dass Kommunen den Rückbau anordnen können. Von der Stadt Delmenhorst gab es dazu auf Nachfrage bislang keine Antwort.
