Mit ihrer Kaffee Maschine kocht Schubert 30 zehn Liter Kannister Kaffee am Tag. Damit versorgen die Bremer Suppenengel täglich ungefähr 600 Obdachlose .Foto: Altug Mit ihrer Kaffee Maschine kocht Schubert 30 zehn Liter Kannister Kaffee am Tag. Damit versorgen die Bremer Suppenengel täglich ungefähr 600 Obdachlose. Foto: Altug
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Fit wie ein Turnschuh

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Suppenengel Waldtraut Schubert ist auch mit 89 Jahren mit vollem Einsatz dabei

Waldtraut Schubert ist die älteste ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bremer Suppenengel. Das besondere an ihr ist aber, dass man ihr die 89 Jahre keinesfalls anmerkt. „Ich bin schon immer viel gelaufen und das tu ich auch heute noch“, sagt Schubert.

Ein Leben lang gut ernährt und viel bewegt

Auch auf ihre Ernährung hat die gebürtige Ostpreußin schon immer geachtet: „Ich esse jeden Tag Äpfel, Granatäpfel und Rohkost wie Kohlrabi und Möhren, gerne auch Walnüsse und deswegen bin ich so fit“, sagt Schubert lächelnd. Alkohol hat sie nie konsumiert und geraucht auch nicht.

Die Rentnerin aus der Neustadt hat 15 Jahre bei Gosch in der Lloyd Passage gearbeitet. „Unsere Küche hat sich unten befunden. Zum Verkauf musste ich immer hoch laufen. Am Tag bin ich so zehn bis 15 Mal mit Speisen und Getränken hoch und runter gestiegen“. Schuberts Chef, der von ihrer hohen Ausdauer sichtlich begeistert war, habe zu ihr gesagt: „Frau Schubert, sie werden noch 100. Das was Sie hier machen, das ist die beste Medizin“.

Wie Schubert ein Suppenengel wurde

Nachdem sie mit 65 in die Rente ging hat Schubert viel Zeit mit der Pflege ihrer Parzelle vertrieben. „Im Winter gibt es da aber nichts zu tun“, meint sie. Als sie dann in der Zeitung auf die Suppenengel aufmerksam wurde, haben auch ihre zwei Söhne sie dazu motiviert dort um eine Stelle zu fragen. „Sie meinten zu mir ‚Mama du hast genug Geld, du kannst etwas ehrenamtliches machen, bleib nicht zuhause“, sagt Schubert emotional gerührt.

Wenig später lernte Schubert Zia Hüttinger kennen, die Gründerin der Suppenengel. „Ich durfte wegen meiner Kocherfahrung bei Gosch direkt anfangen und bin seitdem Teil hiervon“, sagt sie. Bei den Suppenengeln ist sie für den Kaffee und die Wäsche zuständig. Täglich bereitet Schubert, von 8 bis 12 Uhr, 300 Liter Kaffee zu. „Ich bin sehr glücklich hier, ich wüsste nicht was tun würde, wenn ich nicht hier arbeiten würde“, sagt sie. Für Schubert sind die Suppenengel ihr zweites Zuhause. „Ich bin ein Mensch, der nicht alleine sein kann. Ich bin das nicht gewohnt“, bemerkt Schubert.

Schon zwei Mal den Brocken erklommen

Die Rentnerin ist auch im Privatleben sehr aktiv. „Seit über 15 Jahren bin ich im Wanderverein. Ich war zweimal auf dem Brocken, ohne Begleitung und ich war immer die erste oben. Wir sind 20 bis 25 Kilometer gelaufen. Das schaff ich auch heute noch“, sagt Schubert.
Mit ihrem verstorbenen Ehemann hat sie 14 Länder bereist, dabei viel gesehen und viele Kilometer hinter sich gelassen. „Heute laufe ich immer noch die Treppen, ohne dass ich es in den Beinen spüre“, so Schubert.

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