Die Entfaltung, das ist ein Lebensprinzip, so Mathias Jäger, der seit kurzem Fotografien im Café des Kreishauses ausstellt. Für den Geschäftsführer des Worpsweder Museumsverbundes ist es das erste Mal, dass er seine Aufnahmen in der Öffentlichkeit präsentiert. „Ich sehe mich nicht als Fotografen“, sagt Jäger bescheiden. In der Tat gleiche es mehr einer Meditation, wenn er – meist im eigenen Garten – Blumen fotografiert.
„Die Kreativität gibt es vor der Linse“
Ihn fasziniert dabei, verschiedene Lebensabschnitte festzuhalten und zu vergleichen. Vom Knospen zum Blühen hin zum Welken. „Die Kreativität gibt es vor der Linse“, so Jäger über seine dokumentarische Herangehensweise. Die Blume kümmere es schließlich nicht, ob sie bewundert werde oder nicht, sie blühe für sich. Jäger bezieht sich hierbei auf ein Zitat von Kodo Sawaki, im Buch „Zen ist die größte Lüge aller Zeiten“ festgehalten. Als Beweis holt Jäger sein Exemplar hervor, das aus ebenso vielen klebenden Lesezeichen wie aus ursprünglichen Seiten zu bestehen scheint.
Noch bis 27. Oktober zu sehen
Ursula Villwock habe schon länger vorgehabt, eine Ausstellung mit Jägers Fotos zu gestalten, schließlich kämen häufig selbst fotografierte Post- oder Einladungskarten bei ihr an. Doch Jäger habe sich lange gesträubt. Seinen unbearbeiteten Fotos fehle es am künstlerischen Anspruch, so Jäger. Vom Gegenteil kann man sich noch bis zum 27. Oktober im Café des Kreishauses, Osterholzer Straße 23, überzeugen.