Lange Kleidung ist im Sommer zwar nervig, schützt aber besonders abends vor Mücken. Foto: Pixabay
Insekten

Wo kommen die Mücken her?

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Die Blutsauger sind wegen des Dauerregens im Juli nun in großer Zahl unterwegs.

Die verregneten Juliwochen haben nicht nur zu vielen abgesagten Grillabenden geführt, sondern gepaart mit den warmen Temperaturen, ideale Bedingungen für die Geburt von Millionen Mücken geschaffen. Die kleinen Blutsauger kommen immer dann, wenn es abends kühler wird und sorgen bei uns für schlaflose Nächte.

„Mücken legen ihre Eier auf flachem Gewässer“, sagt Thomas Hoffmeister, Populations- und Evolutionsökologe an der Universität Bremen. Stechmücken legen ihre Larven auch in Dachrinnen und Regentonnen. Wird es draußen warm, suchen sie Schutz an kühlen Orten, unter anderem in Häusern und Wohnungen.

Fliegengitter und Mückensprays

Was hilft dagegen? „Innenräume schützt man am besten durch ein feinmaschiges und dichtes Fliegengitter vor den Fenstern“, sagt Dorothee Meier, Sprecherin des NABU Bremen. Kräuter wie Eukalyptus, Rosmarin und Lavendel gelten als Abwehrmittel. „Mücken mögen zwar Kräuter mit ätherischen Ölen nicht, lassen sich aber nicht wirklich von am Fenster platzierten Pflanzen aufhalten“, sagt Katharina Fuchs, Biologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin beim BUND Bremen.

Gelangen die Mücken ins Haus, gibt es weitere Hilfs- und Abwehrmittel. „Die Haut mit Kleidung zu bedecken, sorgt für einen zusätzlichen mechanischen Schutz“, sagt Meier.
Hoffmeister rät, Hautstellen mit Mückensprays mehrfach hintereinander zu besprühen. Nachts vor dem Schlafengehen gibt es noch die Option, geruchlose Insektenmittel über eine Steckdose zu nutzen. „Die Insektenmittel, die man über Steckdosen betreiben kann, sind für Menschen nicht schädlich“, versichert Fuchs.

Noch keine Tigermücken in Bremen

Verstecken kann man sich vor Mücken nicht. Denn: „Mücken werden von Schweiß und dem ausgeatmeten CO2 angezogen“, stellt Hoffmeister klar. „Auch eine warme Körpertemperatur zieht Mücken an“, ergänzt Meier. War die Mücke doch erfolgreich, gibt es beispielsweise Stichheiler im Drogerimarkt.
So sehr man sich gegen den Gedanken sträubt: Mücken sind auch nützlich. „Alles was Mücken frisst, freut sich über sie“, sagt Fuchs. „Mücken füllen eine wichtige Stelle im Nahrungskreislauf von Vögeln und Amphibien, der sonst anders gefüllt werden müsste“, sagt sie.

Zum Herbst hin sinkt die Zahl der Mücken üblicherweise. „Die Mückensaison geht bis September“, sagt Hoffmeister. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. „Mit dem Klimawandel könnte die Mückensaison länger dauern und die Verbreitung von tropischen Varianten, wie der Tigermücke, begünstigen“, sagt Fuchs.

Die Tigermücke ist laut Fuchs in Bremen noch nicht heimisch. „Sie breitet sich derzeit im Süden Deutschlands aus und ist auch in Berlin aufgetaucht“, sagt die Expertin. „Noch ist es bei uns nicht warm genug.“

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