Die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag äußert ihr Unverständnis darüber, dass die Stadt Delmenhorst die Restaurierung des Rathauses abbrechen möchte (wir berichteten).
Susanne Mittag: „Die seit mittlerweile neun Jahren geplante Innenrestaurierung des Rathauses soll nun – obwohl Fördergelder in hohen Summen akquiriert worden sind und die Innenrestauration notwendig ist – plötzlich abgebrochen werden. Immer wieder beantragte die Stadt nach der Bewilligung der Fördergelder eine Verlängerung der Umsetzung, die auch eine Verlängerung der Projektmittelgenehmigung zur Folge hatte. Inmitten dieser Verfahren, die auch die zuständige Behörde in Hannover nicht nachvollziehen kann, schlägt die Stadt vor, die Instandsetzung nicht mehr weiterzuverfolgen. Soll es der Innenrestaurierung des Rathauses so ergehen wie dem Theater ‚Kleines Haus‘ oder anderen Projekten, wo die Instandhaltung zu spät erfolgt ist oder komplett ausgesetzt blieb, um schließlich noch höhere Kosten nur aus dem eigenen Haushalt zu finanzieren?“
Fördergelder zur Instandhaltung sind genehmigt
Aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes wurden in den Jahren 2014 und 2016 Fördergelder zur Instandhaltung des Rathauses genehmigt. Susanne Mittag ergänzt: „Ich habe mich seinerzeit dafür eingesetzt, dass diese Mittel für das Delmenhorster Rathaus bewilligt werden. So ein Vorgehen habe ich im Wahlkreis noch nicht erlebt. Diese Fördergelder hätten andere Antragssteller damals mit
Begeisterung angenommen. Die Instandhaltung muss jetzt durchgeführt werden, denn mit Sicherheit wird es in Zukunft keine Fördergelder dafür geben.“
Bauerbe nicht vernachlässigen
Im Anschluss an die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Finanzen und zentrale Angelegenheiten am 13. September betonte der Fraktionsvorsitzende der SPD-Ratsfraktion in Delmenhorst, Alexander Mittag: „Auch in finanziell schweren Zeiten dürfen wir unser kulturelles Bauerbe nicht vernachlässigen! Wenn wir die Förderung zurückgeben, zahlen wir dafür in Zukunft wesentlich mehr – ohne Förderung!“
Der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses Dr. Lars Konukiewitz (SPD) erinnert daran, dass die Markthalle bereits vor einigen Jahren saniert wurde und der Brunnenplatz ansehnlicher gestaltet werden soll. „Wir werden uns dafür einsetzen, auch das Rathaus als Kernstück unseres innerstädtischen Bauerbes zukünftig zu bewahren und für eine entsprechende Ratsmehrheit werben“, sagt der Lars Konukiewitz.