Im Haus im Schluh las Florian Lukas aus Briefen und Texten des Künstlers Heinrich Vogeler. Foto: Fricke
Worpswede

Szenen aus einem Leben

Von
Schauspieler Florian Lukas las im Haus im Schluh aus Briefen Heinrich Vogelers.

Schauspieler Florian Lukas, Hauptdarsteller im Film „Heinrich Vogeler – Aus dem Leben eines Träumers“ gab eine Lesung aus Briefen und Texten von und über Heinrich Vogeler. Die Veranstalter waren der Freundeskreis Haus im Schluh Worpswede und die Familien der beiden Urenkelinnen Berit Müller und Kristina Lohse, die bis heute das Heinrich-Vogeler-Museum mit Weberei im Haus im Schluh betreiben. „Ich war unglaublich fasziniert von Heinrich Vogelers Gemälden im Museum. Die liebevolle Gesamtheit spürt man auch hier“, sagte Lukas. Er habe sich schon lange vor den Dreharbeiten für den Ort interessiert.

Ein Leben in Briefen

Mit Texten aus frühester Kindheit der Familie Vogeler in Bremen begann die Lesung. Auf einer Leinwand wurden dazu Bilddokumente präsentiert. „Es trieb mich hinaus in die Natur“, hatte der Schüler Heinrich Vogeler in seiner Jugend notiert, „habe immer meine Malsachen dabei.“ Unentwegtes Malen und Zeichnen prägten das Leben des Künstlers. Berichte von der vierjährigen Lehrzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie folgten. Briefe zeugten von ersten Begegnungen mit Martha Schröder in Worpswede und mit Rilke. Vogeler schrieb von „glücklichen Tagen mit Martha und ihren drei Töchtern“.

Das Schöne im Mittelpunkt

In dem Glauben, dass Sozialismus menschlicher sei, entstand die Barkenhoff-Kommune nach dem ersten Weltkrieg. Lukas las von weiteren Stationen in Russland, von der Ehe mit Zofia Marchlewska in Moskau und ihrem gemeinsamen Sohn Jan, der 1923 zur Welt kam. Zeilen aus Briefen zwischen Vater und Sohn über den russischen Stalinismus, völlig ohne kritische Töne darüber waren zu hören. Texte über das Ende des Künstlers „der überwiegend nur das Schöne zu sehen pflegte und das Negative verdrängte“, so Lukas, zeugten von der letzten Lebensphase Vogelers, von schwerer Krankheit und Tod in einem Krankhaus in Karaganda/Kasachstan.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren...

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner