Der derzeitige graue Klotz an der Lange Straße 91, ehemals Hertie-Gebäude, soll in der Form nicht wiederkehren. Das ist der Konsens, der jetzt im Ausschuss für Planen, Bauen und Verkehr getroffen wurde. Vorangegangen ist eine kurze Präsentation über den Ablauf einer Konzeptvergabe von Klaus von Ohlen, der in Bremen bei der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) als Vertriebsleiter tätig und für das Areal in der Innenstadt zuständig ist.
„Wir sind kurz davor, ein Abbruch-Unternehmen zu wählen. In diesem Jahr wird noch die Baustelle aufgebaut, ehe es im Januar richtig losgeht“, sagt Julika Holz aus dem Fachdienst Stadtplanung. Bis Ende 2024 soll der Abriss abgeschlossen sein.
Für das 2.923 Quadratmeter große Grundstück soll parallel zum Abriss die Konzeptvergabe starten. „Die Kommune legt den Rahmen für die Vergabe fest“, versichert von Ohlen. So gibt es gewisse Parameter, die gesetzt sind und von den Antragstellern eingehalten werden müssen.
Bürgerbeteiligung hat bereits stattgefunden
„Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt haben sich bereits Gedanken um eine Nachnutzung gemacht. Können diese ihre Ideen ebenso miteinbringen?“, fragt Gerd Gramberg. „Die Bürgerbeteiligung hat bereits mehrmals stattgefunden und zuletzt beim Hertie-Tag. Die Ideen sind uns bekannt und fließen in die Leitplanken mit ein“, versichert Holz.
„Es wird auf keinen Fall ein Klotz. Stattdessen soll eine Gasse entstehen, die links und rechts bebaut werden kann“, so Stadtbaurätin Bianca Urban. Diese Gasse soll dann zum Dreiecksplatz der Kirche führen und das Marienviertel mit der Innenstadt verbinden. „Der städtebauliche Ansatz ist, die Attraktivität in diesem Teil zu steigern“, erklärt Urban weiter. Im Erdgeschoss könnten Geschäfte einziehen und oben Wohnungsraum geschaffen werden. Ziel sei es, keine monotone Struktur zu erschaffen, sondern die Innenstadt zu beleben. „Es wird ein Investor benötigt, der das Haus betreibt und hält, dies wird die Stadt als Eigentümer beurteilen“, sagt Urban. Hierbei wird ein besonderes Augenmerk auf die Konzeptqualität gelegt, sodass kein Hertie 2.0 entsteht.
„Im best case wissen wir Ende 2024, wer dort was erstellen will“, gibt von Ohlen einen Ausblick auf die Zukunft. Ihm ist außerdem wichtig zu betonen, dass die Entscheidung über die Konzeptvergabe letztendlich in den Händen des Gremiums liegt.