Trecker scheinbar ohne Ende: Der Breitenweg nah am Hauptbahnhof ist ein echter Höhepunkt für die Fahrer aus Bremen und Niedersachsen. Foto: Marcus Schmidt
Treckerdemo

Polizei hält Verkehr am Laufen

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Große Maschinen, laute Hörner, lange Staus: Das sagen Landwirte und Bremer

Unter null Grad am Montag: Wo ist die Treckerdemo? Am Montag machte sich unser Reporter auf die Suche, nachdem schon erste der etwa 2000 Maschinen an der Redaktion Am Brill vorbeigefahren waren. Im Bereich Hauptbahnhof wird er fündig. Auf der Hochstraße Breitenweg sind Blinklichter und Hupen wahrzunehmen.

An einer Kreuzung steht eine alte Dame am Stock, traut sich aber nicht zwischen den Giganten die Straße zu überqueren.  Ein Rettungswagen heult lang, wird aber von erstarrten Pkw-Autofahrern behindert. Die Treckerfahrer hupen teilweise so laut, dass sich der Autor Oropax wünscht: Einfache Typhone, ganze Melodien von Hörnern, bis hin zu einem ohrenbetäubenden Sirenenton „erschrecken“ oder „nerven“ Passanten am Straßenrand.

Keine größeren Ausschreitungen

Größere Ausschreitungen oder strafrechtliche Ereignisse wurden bis zum Nachmittag nicht festgestellt, so die Polizei.  Wer in der Innenstadt kreuzte und schlich, dem wurde – wie Posern – Ordnungswidrigkeiten wegen „unnützen Hin- und Herfahrens“ angedroht. Auf der A27 habe ein Trecker einen Streifenwagen im Einsatz blockiert. Er erhielt eine Anzeige.

Winkende. Berufstätige. Ein Grüppchen mit Deutschland-Fahne. Von „Bunte Landwirtschaft“ bis hin zu „Die Ampel muss weg“ reichen die Schilder an den Fahrzeugen. Was wollen die Fahrer? Verstehen Bremer die Erzeuger ihrer Nahrung?  Fühlen sich Anlieger und Passanten gestört? Erinnert sie das an Aktionen von Klima-Klebern?

Dirk Müller aus Lemwerder, einer von Tausenden mit Hoffnung: „Ein kleines Zeichen konnten wir setzen. Fotos: Marcus Schmidt

Dirk Müller aus Lemwerder ist ein Fahrer mit Hoffnung: „Ein kleines Zeichen konnten wir setzen“. Er hoffe, dass die Landwirtschafts-Profis auch so zahlreich in Berlin erscheinen.

 

Trecker vorm Fenster an der Hochstraße Breitenweg: Julia Puertueva koordiniert bei der Volkshochschule VHS am Bahnhof Deutsch für den Beruf: „Wir haben freie Dozenten, die alle rechtzeitig gekommen sind.“

Julia Puertueva koordiniert bei der Volkshochschule VHS am Bahnhof „Deutsch für den Beruf“. Sie hatte die Trecker  vorm Bürofenster: „Wir haben freie Dozenten, die alle rechtzeitig gekommen sind.“ Es gab Teilnehmer, die nicht oder später erschienen waren.  Andere, die öffentliche Verkehrsmittel genommen hatten, waren rechtzeitig da“.

 

Tom aus dem Raum Elsfleth: „Erhoffe mir, dass die Spritpreis-Zuschläge gesenkt werden“.

Der „Trecker-Pilot“ Tom aus dem Raum Elsfleth: „Erhoffe mir, dass die Spritpreis-Zuschläge gesenkt werden“. Vergleiche mit Blockaden der Klimakleber? „Bei dem hier ja! Haben gesagt, wenn sich nichts ändert, dann heute richtig“.

 

Reni hat Verständnis: „Wir brauchen die Bauern, um regionale Ernährung zu bekommen“. Sie liebe Hofläden und Märkte, auf denen man frische Dinge kaufen kann; „Wenn es die Bauern nicht mehr gibt, was soll dann mit diesem Land geschehen“, fragt sie und jubelt den Treckerfahrern zu.

Reni hat Verständnis: „Wir brauchen die Bauern, um regionale Ernährung zu bekommen“.

 

 

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