Viel länger als die drei Minuten, die Schiedrichter Benjamin Schmidt am Ende dazu gab, hätten es wegen der hereinbrechenden Dunkelheit nicht sein dürfen. Für die meisten Zuschauer und die müden Kicker des SV Atlas war der Abpfiff ohnehin eine Erlösung. Nach einem Fehlpass-Festival auf schwierigen Platzverhältnissen bejubelten die Delmenhorster in der Oberliga Niedersachsen einen 1:0(0:0)-Erfolg über den BSV Rehden.
Atlas zieht den Plan durch
Verdient hatte sich der SV Atlas den Erfolg weil die Mannschaft unter dem Strich einen Tick mehr Klarheit in den Offensivaktionen hatte. Mit bewundernswerter Geduld versuchten es die Gastgeber immer wieder Aufbauspiel und Kurzpässen aus der eigenen Hälfte als weite Teile des Anhangs auf der Tribünen längst nach dem „langen Hafer“ verlangten. Dabei waren es gerade die Pässe in die Tiefe gewesen, die mit hüben wie drüben mit schöner Regelmäßigkeit beim Gegner landeten.
Erst am Ende einer chancenarmen ersten Hälfte kam Atlas in Person von Steffen Rohwedder zu einer guten Gelegenheit. Im Anschluss an einen Freistoß stand der Stürmer plötzlich frei vor Tor, konnte die Kopfballablage, die ihm vor die Füße fiel, aber nicht kontrollieren und schoss deutlich über das Tor (37.). Eine Minute später versuchte es Joel Schallschmidt mit einem Schrägschuss, der jedoch das Tor verfehlte.
Schreckmoment vor der Pause
Kurz vor dem Pausenpfiff kamen dann auch die Gäste zu ihrem ersten gefährlichen Abschluss. Nach Balleroberung im Mittelfeld bot sich Rehden eine 2:1-Situation. Doch der freigespielte Cardoniz vergab relativ kläglich.
Nach dem Seitenwechsel wurde es immer dann aussichtsreich für Atlas, wenn Shamsu Mansaray am linken Flügel in Szene gesetzt werden konnte. Seine beiden ersten Versuche landeten am Pfosten (51.) beziehungsweise in den Armen von BSV-Keeper Ole Bahr (59.).
Mansaray trifft im dritten Versuch
Doch nach 67 Minuten gab es dann endlich einen Grund zum Jubeln. Nach Spielverlagerung von Rohwedder und Hereingabe des souveränen Ibrahim Temin brachte Mansaray einen Flachschuss im Tor unter.
In der Schlussphase warf Rehden dann nochmal alles nach vorne und beschwor so einige brenzlige Situationen im Strafraum des SVA herauf. Letztlich verteidigten die Delmenhorster aber alles weg, was da auf sie zugeflogen kam. Weil es nicht gelang, mal eine Kontergelegenheit auszuspielen, musste Schiri Schmidt Atlas schließlich mit dem Abpfiff erlösen.
Pokalhalbfinale und Spitzenspiel
Bereits am Ostermontag (15 Uhr) geht es für Atlas weiter. Beim Landesligisten SC Melle kämpfen die Delmenhorster um den Einzug ins Finale des Niedersachsenpokals der Amateure und damit um die erneute Chance, sich als Pokalsieger erneut für den lukrativen DFB-Pokal zu qualifizieren.
Am 6. April, 15 Uhr, kommt es an der Düsternortstraße dann zum Oberliga-Spitzenspiel gegen Tabellenführer Kickers Emden. Obwohl die Kickers drei Partien weniger absolviert haben, besitzen sie mit 53 Zählern aktuell sechs Punkte Vorsprung auf die Verfolger Bersenbrück und Delmenhorst (je 47).