Eigentlich lebt Erika Cordes gern in ihrer Mietwohnung an der Hermine-Berthold-Straße. Doch seit November 2022 ist die Freude der 84-Jährigen getrübt. Damals entdeckte die Rentnerin an ihrer Wohnzimmerdecke einen Wasserschaden. Der Fleck zeichnete sich deutlich ab und es tropfte aufs Sofa.
„Es war bereits der achte Wasserschaden seit meinem Einzug 2011“, berichtet sie. Offenbar drang über die über ihrer Wohnung gelegene Dachterrasse immer wieder Wasser ins Gebäude ein. Vermieter Gewoba kümmerte sich jedes Mal um die Beseitigung der Schäden. Doch im aktuellen Fall zieht sich die Reparatur schon über 16 Monate hin.
Suche nach dem Leck
Seit Mai 2023 versuche man herauszufinden, woher das Wasser komme, bestätigt Gewoba-Sprecherin Christine Dose und kann verstehen, dass die Kundin davon gestresst ist. „Inzwischen haben sich vier oder fünf Firmen daran versucht“, erklärt sie. Das Problem sei, dass die Wassermenge sehr gering sein und sich der Weg des Wassers deshalb nur schwer verfolgen lasse.
„Es gibt aber einen neuen Lösungsansatz. Die Arbeiten sollen nach Ostern durchgeführt werden“, stellt Dose in Aussicht. „Ob es funktioniert hat, sieht man leider erst, wenn es wieder regnet“, schränkt sie ein.
Mietminderung als Kulanzleistung
Insgesamt 750 Euro Miete hat die Gewoba Erika Cordes auf dem Kulanzweg bereits erstattet, insbesondere weil sie im Dezember für drei Wochen aus der Wohnung ausziehen musste, damit dort Trocknungsgeräte aufgestellt werden konnten.
Gebracht hat die Trocknungsaktion, um die Cordes mehrfach bei der Gewoba nachgefragt hatte, aus ihrer Sicht leider auch nichts. „Wenn ich im Wohnzimmer bin, bekomme ich immer Reizhusten. Draußen habe ich das nicht“, erklärt sie. Auch wenn sie Besuch bekomme, fange der regelmäßig an zu husten, sagt sie. „Die können wieder gehen, aber ich muss darin leben“, beklagt sie. Ihre Lungenkrankheit mache die Sache noch schwieriger.
Umzug kommt nicht in Frage
Ein Wechsel in eine andere Wohnung kommt für Cordes dennoch nicht in Frage. „Ich will in meinem Alter keinen Umzug mehr“, sagt sie. „Ich fühle mich in der Umgebung wohl“, begründet sie. Zwar hat sie inzwischen den Mieterschutzbund eingeschaltet und fordert weitere Mietkürzungen, doch eigentlich gehe es ihr nicht ums Geld: „Mir geht es darum, dass es endlich fertig gemacht wird.“