Wie verstehen auch Menschen die Sprache der Vögel? Welches Tier hinterlässt welche Spuren? Und wie lebt ein Baum? Auch als Erwachsener lernt man nie aus, gerade bei vielen Themen rund um Umwelt und Natur. Das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) Hollen freut sich daher, die Natur- und Wildnisschule „Wildnisblick“ aus der Eifel als neuen Kooperationspartner in der Erwachsenenbildung gewonnen zu haben. Laura von Witzenhausen und Maura Beusch bieten regelmäßig auch Online-Kurse an, die über die Webseite des RUZ gebucht werden können.
Der Natur online näher kommen
„Wir wollen unser Online-Angebot im Bereich Natur- und Umweltpädagogik weiter ausbauen“, sagt Martin Brinkmann, kaufmännischer Geschäftsführer des RUZ. Daher machte sich das Team auf die Suche nach einem geeigneten Kooperationspartner und stieß auf „Wildnisblick“. „Ihr Konzept sagte uns sehr zu, und ihr Angebot ist hervorragend“, schildert Brinkmann. Im Rahmen der Insektenschutzakademie „Insa“ hatte das RUZ bereits immer wieder erfolgreich Online-Vorträge veranstaltet mit Teilnehmern aus ganz Deutschland. Nun soll es auch praktischer werden. „Es soll nicht nur um einen Vortrag gehen, sondern auch ums Mitmachen“, so Claudia Kay-Rudhardt, pädagogische Leiterin des RUZ. Genau das bieten von Witzenhausen und Beusch in ihren Online-Workshops.
Ein Seminar zum Thema Tierspuren ist bereits erfolgreich gestartet. Darin erfahren die Teilnehmer nicht nur, wie sie Abdrücke von Wald- und Wiesenbewohnern wie Rehe, Wildschweine oder Füchse erkennen, sondern können bei einem unterhaltsamen Quiz das Gelernte auch gleich anwenden.
Waldwissen im Doppelpack
„Wildnisblick“ gibt es seit Sommer vergangenen Jahres. Laura von Witzenhausen, die zunächst beim Finanzamt beschäftigt war, fand den Weg als Quereinsteigerin in die Natur- und Umweltpädagogik. Sie machte einige Fortbildungen wie Natur- und Wildnispädagogin, Naturmentorin oder auch Outdoor- und Trekkingguide. Demnächst kommt noch das Fährtenlesen dazu. Über die Waldakademie von Peter Wohlleben lernte sie Maura Beusch kennen, die zunächst ökologische Agrarwissenschaften studiert hatte. „Ich wollte mit Menschen und der Natur arbeiten“, sagt sie. Nach einer Weiterbildung zur Wildnispädagogin war Beusch mehrere Jahre angestellt. An der Waldakademie waren sie und von Witzenhausen sofort auf einer Wellenlänge. Die gemeinsame Natur- und Wildnisschule war da der nächste logische Schritt. Unter wildnisblick.de finden Interessierte weitere Infos.
Beim RUZ Hollen mit seinem vielfältigen Kursangebot für Schulklassen und dem weitläufigen Gelände mit Insektenschutzgarten geraten die beiden schnell ins Schwärmen. „Man wird fast etwas neidisch. Die Themen greifen ineinander, von der Artenvielfalt bis zum Essen. Es ist eine Wahnsinnsentwicklung, die das RUZ gemacht hat. Und es ist viel wert, dass die Menschen solch eine Stelle haben, wo sie hinkommen können“, meint Beusch. „Es ist wirklich eine schöne Stimmung, man kommt gern hier an“, ergänzt von Witzenhausen.
Ihren nächsten Online-Workshop am 6. Juni geht es um „Bäume verstehen“ speziell für Lehrkräfte. Darin erfahren die Teilnehmer, wie der Baum als Lebewesen mit Sinnen funktioniert und wie er beispielsweise mit seinen „Nachbarn“ kommuniziert. Uhrzeit ist jeweils 19 bis 20.30 Uhr. Alle Kurse sowie das weitere Angebot in der Erwachsenenbildung des RUZ sind hier zu finden.
Wildnisblick ist bislang der erste und einzige Kooperationspartner für das RUZ in Sachen Online-Kurse. Mit weiteren Pädagogen will das Umweltbildungszentrum künftig ein virtuelles Seminar pro Woche anbieten.