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Artothek im Blick

Blühender Flieder als Symbol für leichtere Zeiten

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Der Delmenhorster Künstler Willi Oltmanns hat blühenden Flieder mit Öl auf eine Hartfaserplatte gebannt

In voller Blütenpracht erstrahlt der Fliederstrauß von Willi Oltmanns. Das Werk entstand 1948.                           Foto: Artothek Delmenhorst

In voller Blütenpracht erstrahlt der Fliederstrauß von Willi Oltmanns. Vor einem leuchtend blauen Himmel bilden die weißen und violetten Blüten gemeinsam mit den sattgrünen Blättern einen schillernden Kontrast. Der starke Pinselduktus und die fast pastos aufgetragene Ölfarbe verleihen der Darstellung Kraft und Sättigung.

Bedeutender Delmenhorster Künstler des 20. Jahrhunderts

Der Künstler Willi Oltmanns gehört zu den bedeutendsten Delmenhorster Künstlern des 20. Jahrhunderts. Geboren wird er 1905 in Bant bei Wilhelmshaven. Zwischen 1920 und 1923 absolviert er eine Malerlehre. Anschließend zieht es ihn in die Künstlerkolonie von Mittel-Schreiberhau im Riesengebirge, im heutigen Polen.

Zwischendurch verbringt Oltmanns einige Zeit zu Studienzwecken in Berlin, bevor es ihn 1930 wieder nach Schreiberhau zieht. Während der folgenden Schaffensphase entstehen stilprägende Arbeiten, die sich im Spannungsfeld zwischen Expressionismus und Neuer Sachlichkeit verorten lassen. 1937 verhängt das NS-Regime ein Ausstellungsverbot gegen Oltmanns. 1942 wird er zum Militärdienst einberufen und gerät in Belgien in Kriegsgefangenschaft.

Fliederstrauß entsteht 1948

Oltmanns lässt sich 1947 in Delmenhorst nieder. Im folgenden Jahr entsteht die Arbeit „Fliederstrauß“. So liegt in dieser Darstellung der blühenden Pflanze auch ein Stück Hoffnung auf einen immer wiederkehrenden neuen Frühling und damit verbunden leichtere Zeiten.

Der Fliederstrauß zeigt Oltmanns eigenen Stil sehr anschaulich. Er malt, was sich in seiner unmittelbaren Umgebung befindet. Landschaftsmotive sind so immer wiederkehrend zu finden. Auch sein besonderer, expressiver Malgestus lässt sich in dieser Arbeit erkennen.

Atelierhaus beherbergt die Willi-Oltmanns-Stiftung

In der Nachkriegszeit fertigt Oltmanns Entwürfe für Kunst am Bau, er ist Mitglied in mehreren Künstlerverbänden und nimmt einige Jahre an der Großen Münchner Kunstausstellung im Haus der Kunst in München teil. Seine künstlerische Arbeit wird zu dieser Zeit stark von Künstlern wie Max Beckmann inspiriert. Willi Oltmanns stirbt 1979 in Delmenhorst. Sein Atelierhaus am Klosterdamm 72, in dem er mit seiner Frau Lilo lebte, beherbergt heute die Willi-Oltmanns-Stiftung.

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