Roland Friesen (Feuerwehr), Oliver Entelmann (Zivil- und Katastrophenschutz), Fachbereichsleiterin Sina Dittelbach und Oberbürgermeisterin Petra Gerlach (v. l.) vor der alten Feuerwache in Hasbergen, die bereits ein Sirenensystem erhalten hat. Fotos: Konczak
Warnsystem

Neues Warnsystem für die Stadt

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27 Standorte bekommen Sirenenanlagen

Katastrophen wie die Flut im Ahrtal zeigen es: Ein funktionierendes Warnsystem ist unerlässlich. In der Stadt Delmenhorst wurde schon vor längerer Zeit ein neues Sirenenwarnsystem beschlossen. Seit Dienstag nun werden im gesamten Stadtgebiet insgesamt 27 Sirenensysteme installiert, vorwiegend auf öffentlichen Gebäuden. Darunter sind 15 Schulen, drei Feuerwehren, das Delme Klinikum und das Jugendwohnhaus am Winterweg. Aber auch das Möbelhaus Zurbrüggen ist ein Standort. „Installiert werden drei verschiedene Typen, je nach Gebäude. Dazu kommen noch Maststandorte“, erklärt Jan Meyer, Projektleiter bei der Firma Hörmann. Die Profis hatten zuvor einen Beschallungsplan für die Stadt aufgestellt. Daraus geht hervor, an welchen Stellen Sirenen stehen müssen.

Aufgrund der Ferienzeit beginnt das Team in den Schulen, anschließend sind die übrigen Standorte dran. Wenn voraussichtlich im September oder Oktober das komplette Warnsystem eingerichtet ist, gibt es in der Stadt Delmenhorst eine nahezu 100-prozentige Abdeckung. Das heißt jedoch nicht, dass die Sirenen irgendwo nicht zu hören sind, sondern eben nicht in voller Lautstärke.

Die ECN 1800-D auf der alten Feuerwache Hasbergen erreicht 118 Dezibel.

Zielgerichteter Warnton

Bei dem neuen Warnsystem handelt es sich um hochmoderne Sirenenanlagen, die 115 bis 121 Dezibel bei einem Schalldruckpegel von 30 Metern erreichen. „Das geht auch durch Dreifachverglasung durch“, so Roland Friesen von der Feuerwehr. Anders als die alten Pilzkopfsirenen, von denen es früher über 50 in der Stadt Delmenhorst gab und die den Schall kreisförmig abgaben, können die neuen den Warnton zielgerichtet ausstrahlen. Zudem ermöglichen sie nicht nur Töne, sondern auch das Übertragen von Sprachdurchsagen. Für zusätzliche Sicherheit sorgt ein Akku, der die Anlage auch bei einem Stromausfall bis zu zehn Tage am Laufen hält.

Ob die Anlage bis zum nächsten Warntag funktioniert, steht laut Fachbereichsleiterin Sina Dittelbach noch nicht fest. Es soll allerdings einen Test mit Ankündigung geben. Wie die Stadt weiter erklärt, schlägt das neue Warnnetz künftig neben den digitalen Möglichkeiten wie Apps oder Cell Broadcast in Katastrophenfällen Alarm. Den Zivil- und Katastrophenschutz sieht die Stadt gut aufgestellt. „Wir arbeiten an vielen Fronten, unser Stab wurde verstärkt, wir üben sehr viel“, so Dittelbach. In welcher Höhe die Kosten für das Warnsystem liegen, steht noch nicht fest. Angesetzt waren laut Fachbereichsleiterin 1,6 Millionen Euro. Durch die geringere Zahl der Anlagen werde es aber voraussichtlich günstiger.

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