Bald also ist es so weit. Nach einem recht zügigen Kampf aufgrund der prekär gewordenen Lage am Lernhaus im Campus, startet nach den Sommerferien die Integrierte Gesamtschule (IGS) am Campus. Bereits seit einem guten Vierteljahr bereitet die Planungsgruppe diesen Wechsel vor.
Dieser Gruppe steht Marc Seis vor, der außerdem seit Jahren als didaktischer Leiter an der Oberschule tätig ist und ab dem 1. August die Schulleitung für Oberschule und IGS kommissarisch für ein halbes Jahr übernimmt. Ab dann soll die Nachfolge endgültig stehen. „Womit keiner gerechnet hat, ist dass die Stelle des Oberschulleiters ausgeschrieben wurde“, so Seis. Eigentlich sei es üblich, dass derlei Stellen aus dem Haus selbst besetzt würden, erklärt er. Die ersten Monate leitet aber noch Seis selber und bereitet so die ersten Schritte von der Theorie der Schulumstellung hin zu Problemen oder Anforderungen, die erst in der Praxis auftreten und somit im Laufe nach der vollzogenen Schulumstellung behoben oder angegangen werden können.
Drei große Klausurtagungen hat die Planungsgruppe hinter sich, nahm sich jeweils einen kompletten Tag für die Tagung. Anschließend standen wöchentliche Treffen an. Da waren auch unter anderem Eltern- und Schülervertretung, Personen aus der Stadtverwaltung und die Architekten dabei. Letztere berieten zur Innenraumgestaltung und machten Vorschläge, wo noch Wände im Gebäude der Schule errichtet werden könnten, um mehr Räume zu schaffen.
Besonderheit Nummer Eins
Eine Besonderheit, so Seis soll allerdings zumindest zunächst bestehen bleiden: die Lernlandschaften. In diesen großen, offenen Räumen können Schüler frei an ihren Aufgaben arbeiten und, wie der Name schon sagt, lernen. Wie es in der Zukunft aussehen wird, muss sich aber erst noch zeigen. In den kommenden Jahren wird die neue IGS größer werden. Seis rechnet auch mit Rückläufern aus dem Gymnasium.
Als sich der Weg von der Oberschule Lernhaus hin zur Schulform IGS entwickelte, habe sich das Lernhaus zu einer „Restschule“ entwickelt, wie Seis sich ausdrückt. „Vor zwei Jahren kam ein Jahrgang mit über 50 Prozent Kindern mit Unterstützungsbedarf“, erinnert er sich. Eine nicht haltbare Situation, entsprechend zeigt Seis sich mehr als zufrieden, dass die Zuteilung der Schüler künftig über Schulbezirke geregelt wird. Die Wahl für Eltern beschränkt sich entsprechend auf die Punkte Gymnasium oder IGS. Der kommende Jahrgang hat einen Anteil von Kindern mit Unterstützungsbedarf von 20 Prozent.
Besonderheit Nummer Zwei
Eine Besonderheit der IGS am Campus wird die Möglichkeit sein, ein Profilfach zu wählen. Die Schülerinnen und Schüler können zwischen verschiedenen Bereichen wie etwa Theater oder Naturwissenschaften wählen. Im ersten Halbjahr erhalten sie einen Einblick in alle Profile, um sich dann ab dem zweiten Halbjahr auf eines festzulegen.