Einige Initiatoren der Genossenschaft (von links): Thomas Kautz, Tobias Thomsen, Timo Höge, Willy Hollatz, Jörg Büsching, Christian Meyer Hammerström, Michael Kersting, Gerhard Voss Foto: Utke Einige Initiatoren der Genossenschaft (von links): Thomas Kautz, Tobias Thomsen, Timo Höge, Willy Hollatz, Jörg Büsching, Christian Meyer Hammerström, Michael Kersting, Gerhard Voss. Foto: Utke
Lilienthal

Sonnige Aussichten für Lilienthal

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In Lilienthal nehmen Bürgerinnen und Bürger die Energiewende nun selbst in die Hand

Bereits seit 2016 gibt es Bestrebungen, eine Bürger Energie Genossenschaft (BEG) zu gründen. Diese Idee wurde und wird stark von dem Lilienthaler Bürger Gerhard Voss vorangetrieben, welcher nun stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der neu gegründeten Genossenschaft ist. Nun ist Voss‘ Traum Realität.

Seit Mai ist die BEG nun im Handelsregister eingetragen, die ersten Projekte sind ins Auge gefasst und die Verantwortlichen stehen in den Startlöchern. Im ehrenamtlich arbeitenden Vorstand und Aufsichtsrat sitzen neben Lilienthaler Bürgerinnen und Bürgern auch Vertreter der Osterholzer Stadtwerke sowie der Volksbank Osterholz Bremervörde. Dass die Genossenschaft nicht nur im Namen einen klaren Fokus auf die Bürger Lilienthals legt, sei letzteren sehr wichtig, weshalb sie auch auf ihr Stimmrecht in Vorstand und Aufsichtsrat verzichten, heißt es bei einem Pressegespräch. Aufsichtsratsvorsitzender ist der ehemalige Bürgermeister Willy Hollatz.

Photovoltaik auf allen geeigneten kommunalen Dächern

Im Juni 2023 legte die Genossenschaft dem Lilienthaler Gemeinderat ihren Plan vor und erhielt breite Zustimmung zu ihrem Vorhaben, sämtliche technisch sowie wirtschaftlich hierfür geeigneten kommunalen Dächer mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten. Allein durch diese bisher zugesicherten Dächer sei die Wirtschaftlichkeit der BEG bereits sichergestellt, so der Vorstand der Genossenschaft.

Auch ein starker Lokalbezug ist der Genossenschaft sehr wichtig. Sowohl Mitglieder als auch Projekte sollen einen Radius von zirka 50 Kilometern nicht überschreiten. Ein Genossenschaftsanteil ist für 100 Euro zu haben, wobei mindestens fünf Anteile erworben werden müssen. Unabhängig von der Menge der erworbenen Anteile hat jeder Genosse genau eine Stimme.

Die Rechtsform der Genossenschaft habe für das Vorhaben diverse Vorteile, betont der Vorstand. Einer davon sei, dass Genossenschaften nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sind. So lasse sich das vorgeordnete Ziel der Nachhaltigkeit und Investitionssicherheit stärker in den Blick nehmen, als es andere Rechtsformen erlaubten.

Solardächer sind erst der Anfang

Langfristig hat die BEG das Ziel, sukzessiv zu wachen und auch in Windräder zu investieren. Dies habe aber noch Zeit, sagt Volksbankvertreter Michael Kersting: „Wir sind eine Genossenschaft, keine Kapitalanlagegesellschaft. Sicherheit und Stabilität für das investierte Geld der Bürgerinnen und Bürger gehen vor.“ Insgesamt sei der Investitionsansatz der Genossenschaft überaus „hanseatisch“, meint der Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke, Christian Meyer Hammerström.

Am Montag, 19. August, laden Aufsichtsrat und Vorstand zu einer Informationsveranstaltung ein. Diese findet um 19 Uhr in der Grundschule Trupermoor, Trupermoorer Landstraße 15, statt. Dort informiert der Vorstand über den aktuellen Stand der Gründung und insbesondere über die anstehenden Projekte. Weitere Informationen sind unter beglilienthal.de zu finden.

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