Abends in der Stadt keinen Parkplatz finden, obwohl vor dem Supermarkt in der Nähe eine riesige Betonfläche frei ist. Das Problem: Der Parkplatz ist nur für Kunden und ist zeitlich beschränkt. Für die Nacht also überhaupt kein Thema. In Düsseldorf versucht man es jetzt anders. In einem Pilotprojekt darf über Nacht für 4 Euro vor einigen Supermärkten geparkt werden. Auch in Bremen ist das Thema auf der Agenda. Im Mobilitätsressort laufen die Planungen für ein ähnliches Modell.
Wir wissen um die Sorgen der Menschen
Parken und die Umnutzung von Parkraum ist in Bremen ein strittiges Thema. Egal ob es um aufgesetztes Parken oder den Umbau des Parkhauses Mitte geht. „Wir wissen um die Sorgen der Menschen in den Quartieren, die auf Parkmöglichkeiten angewiesen sind.“ sagte Mobilitätssenatorin Özlem Ünsal, im Februar in Bezug auf die Parksituation in der Innenstadt.
Parkplätze an einem Punkt bündeln
Im Koalitionsvertrag hat sich die Rot-Grün-Rote Koalition beim Thema Quartiersgaragen geeinigt. Die Parkplätze in Stadtteilen sollen möglichst an einem Punkt gebündelt werden. Wo das nicht möglich ist, wollen sie, wie in Düsseldorf „die Möglichkeit prüfen, auf Parkplätzen vor kommunalen Gebäuden außerhalb der Öffnungszeiten zu parken. Dies soll auch für Supermarktparkplätze geprüft werden.“
Bürgerbefragung und Machbarkeitsstudie
Im Februar startete das Mobilitätsressort eine Bürgerbefragung, ob in ihrer Nähe solche Parkflächen vor Supermärkten oder Kirchen verfügbar wären. Wie viele Menschen an der Umfrage teilgenommen haben, will das Ressort mit Verweis auf die laufende Datensammlung noch nicht bekannt geben. Erst Ende des Jahres sollen die Ergebnisse der Umfrage und einer generellen Machbarkeitsstudie zum Thema Quartiersparken vorliegen, heißt es aus dem Ressort.
CDU: Senat braucht zu lange
Diese „untersucht systematisch zusätzliche Optionen zum Kfz-Parken – insbesondere außerhalb des öffentlichen Raums.“ heißt es von Seiten des Amtes für Straßen und Verkehr. Parkplätze vor Supermärkten, Kirchen oder öffentlichen Gebäuden eingeschlossen.
Wenn die Studie abgeschlossen ist, soll es laut dem ASV schnell gehen und erst konkrete Musterlösungen entwickelt werden.
Das Thema stößt auch bei der Bremer Opposition auf offene Ohren, die CDU und die FDP stehen einem solchen Projekt äußerst positiv gegenüber. Auch wenn der verkehrspolitische Sprecher der CDU, Michael Jonitz, mahnt, dass der Bremer Senat für die Umsetzung zu lange brauche. Der gleichen Meinung ist auch Fynn Voigt, der verkehrspolitische Sprecher der FDP. Bis die Quartiersgaragen in die Stadt kommen, sollte „jede schnelle und einfache Möglichkeit zur Lösung der Parkproblematik in Erwägung gezogen werden.“